Richtig oder falsch? Demirdental entlarvt Mythen rund um die Mundhygiene

Richtig oder falsch? Demirdental entlarvt Mythen rund um die Mundhygiene
Mindestens zweimal täglich Zähneputzen. Ein Apfel oder Kaugummi tun es auch, wenn keine Zahnbürste griffbereit ist. Von rot nach weiß, immer im Kreis. Von klein auf lernen wir Weisheiten rund ums Zähneputzen kennen. Stimmen diese wirklich oder sind es nur Mythen, die uns ein Leben lang begleiten und unseren Zähnen vielleicht sogar schaden? Finden Sie es heraus: Wer gründlich die Zähne reinigen will, muss ordentlich schrubben? Falsch! Zweimal am Tag, die Zähne zu putzen, ist für die Mundhygiene unerlässlich. Es gibt allerdings auch Menschen, die eifrig nach jeder Mahlzeit tätig werden, frei nach dem Motto „möglichst oft und möglichst fest für besonders schöne Zähne“. Wer zu häufig und zu fest putzt, schrubbt nicht nur die Beläge weg, sondern auch den wichtigen Zahnschmelz. Dadurch werden die Zähne empfindlicher, können im Extremfall sogar anfälliger für Karies werden. Elektrische Zahnbürsten mit Druckkontrolle sind empfehlenswert, um mit dem richtigen Druck zu putzen. Kaugummi kauen oder Apfel essen ersetzen das Zähneputzen? Falsch! Richtig ist, dass Kaugummi kauen die Speichelproduktion anregt und so Speisereste besser von den Zähnen gespült werden können. Wissenschaftlich belegt ist zudem, dass durch das Kauen eines Kaugummis das Säureverhältnis im Mund neutralisiert wird. Dennoch gilt: Ein Kaugummi kann das Zähneputzen nicht ersetzen. Apfelkauen kann oberflächliche Beläge von den Zähnen holen und versorgt den Körper mit Vitamin C und Mineralstoffen, ersetzt jedoch niemals die Zahnbürste. Im Gegenteil. Die Säuren im Apfel verändern den pH-Wert des Speichels und greifen den Zahnschmelz an. Außerdem enthalten Äpfel Fruchtzucker, welcher Kariesbakterien gut gedeihen lässt. Von rot nach weiß und immer im Kreis? Falsch! Der Reim soll schon Kinder lehren, wie sie sich richtig die Zähne putzen: Mit kreisenden Bewegungen von rot, also dem Zahnfleisch, nach weiß, den Zähnen. Wer seine Bürste jedoch ausschließlich vom Zahnfleisch zur Kaufläche führt, kommt mit den Borsten nicht unter den Zahnfleischrand. Und genau da sitzen besonders viele Bakterien. Zahnärzte empfehlen deshalb die sogenannte Bass- oder Rütteltechnik. Setzen Sie die Zahnbürste in einem 45°-Winkel auf den Zahnfleischrand und bürsten Sie mit rüttelnden Bewegungen. Immer direkt nach dem Essen Zähne putzen? Falsch! Grundsätzlich macht es natürlich Sinn, die Zähne nach dem Essen zu putzen, direkt danach ist jedoch kontraproduktiv. Das gilt vor allem nach dem Genuss von Obst und Fruchtsäften. Die enthaltene Säure macht den Zahnschmelz weich, in der Fachsprache wird dieser Prozess Entmineralisierung genannt. Zeitnahes Putzen nach den Mahlzeiten kann den Zahnschmelz zusätzlich angreifen und sogar schädigen. Besser ist es, nach dem Essen den Mund auszuspülen und mit dem Zähneputzen circa 30 Minuten zu warten. Dann hat der Speichel die Säure im Mund neutralisiert und der Remineralisierungsprozess läuft. Mein Zahnfleisch ist gesund, weil es nicht blutet? Falsch! Es stimmt, dass Zahnfleischbluten ein Warnsignal für Paradontitis oder Gingivitis ist. Ihr Zahnfleisch kann aber auch entzündet sein, wenn es nicht blutet. Dann sitzt die Entzündung in den Zahnfleischtaschen der Backenzähne und wird quasi durch den Zahn geschützt. Die Borsten der Zahnbürste erreichen den Entzündungsherd nicht, sodass das Zahnfleisch nicht blutet. Im schlimmsten Fall kann die Entzündung sogar chronisch werden und sich schmerzlos in den Knochen fressen. Zu einer sorgfältigen Mundhygiene gehört deshalb auch die Verwendung von Interdentalbürsten und Zahnseide zur Reinigung der Zahnzwischenräume. Zudem ist es empfehlenswert, regelmäßig die Zahnfleischtaschen von einem Zahnarzt oder einer Prophylaxe-Assistentin überprüfen zu lassen.

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