Es lässt sich nicht schönreden: Der Konsum von Zigaretten, Zigarren oder anderen Tabakprodukten schadet der Gesundheit. Je mehr Zigaretten Sie täglich rauchen, desto höher das Risiko, eine tabakbedingte Erkrankung zu bekommen. Viele denken da vor allem an Lungenerkrankungen, aber Fakt ist: Zigarettenrauch kann fast jedes Organ im Körper schädigen. Da der Rauch durch den Mund in den Körper gelangt, ist auch die Mundgesundheit betroffen.
Schlimmstenfalls können die gesunden Zellen im Mund zu Mundkrebs mutieren. Studien belegen, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Tabakkonsum und der Entstehung von Mundkrebs gibt. Eine Studie der Universität von Kalifornien hat gezeigt, dass 8 von 10 Patienten mit Mundkrebs Raucher sind.
Es muss natürlich nicht bei jedem Raucher zum Äußersten kommen, aber Rauchen erhöht auch das Risiko anderer Mundprobleme. Dazu gehören:
Zahnfleischentzündungen (Parodontitis)
Als Raucher haben Sie ein fünf- bis sechsmal höheres Risiko an Parodontitis zu erkranken. Als Parodontitis bezeichnen Zahnmediziner eine entzündliche Erkrankung des Zahnfleischs und des Knochens, der die Zähne umgibt. Die Zahlen belegen, welche negativen Auswirkungen das Rauchen haben kann, denn über 25 Prozent aller Raucher im Alter von 35 bis 44 Jahren leidet an einer schweren Parodontitis.
Das Risiko einer Zahnfleischentzündung steigt, weil Nikotin die Blutgefäße verengt. Als Folge dessen kann die Durchblutung der Schleimhäute und des Zahnfleischs beeinträchtigt werden. Darunter leidet die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen. Das schwächt die Abwehrkräfte, sodass Bakterien ein leichtes Spiel haben und einfacher eine Entzündung auslösen können.
Professionelle Zahnreinigungen oder sogar Parodontosebehandlungen können bei Rauchern einen geringeren Erfolg haben, weil Rauchen die Zahnfleischheilung beeinträchtigt.
Wird die Parodontitis zu spät behandelt, droht Zahnverlust. Bei einer chronischen Entzündung bildet sich mit der Zeit der Knochen zurück. Die Zähne haben irgendwann keinen Halt mehr und fallen aus.
Mundgeruch
„Wird das Zahnfleisch gesund, verschwindet schlecht riechender Atem“, stellte Hippokrates vor 2500 Jahren fest. Da das Zahnfleisch bei Rauchern häufig entzündet ist, steigt auch das Risiko, Mundgeruch zu bekommen. Zudem gibt es den sogenannten Raucheratem, der durch die schwefelhaltigen Bestandteile des Tabakrauchs sogar bei Passivrauchern entstehen kann.
Verfärbte Zähne und Karies
Rauchen färbt die Zähne gelb. Schuld sind die Inhaltsstoffe einer Zigarette, wie Ammoniak, Teer und Nikotin, die beim Inhalieren des Rauchs an den Zähnen haften bleiben. Mit der Zeit entsteht ein harter Belag, den Sie selbst mit Zähneputzen nicht mehr beseitigen können. Der Zahnbelag sieht zum einen nicht schön aus und erhöht zum anderen das Risiko, Karies bekommen. Die Bakterien unter dem Belag können schlecht oder gar nicht entfernt werden und so die Zähne angreifen.
Tipps für die Mundpflege
Für die Mundgesundheit wäre es natürlich am besten, wenn Sie mit dem Rauchen aufhören würden. Ist dies für Sie keine Option, sollten Sie auf eine besonders sorgfältige Zahn- und Mundpflege achten. Putzen Sie sich unbedingt zweimal täglich die Zähne. Noch besser wäre es, wenn Sie sich nach jeder Zigarette die Zähne putzen. Reinigen Sie unbedingt auch die Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürsten. Verwenden Sie zusätzlich einen Zungenschaber für die Zungenreinigung sowie Mundspülungen. Gegen den Raucheratem helfen zwischendurch zuckerfreie Pfefferminzbonbons oder Zahnpflegekaugummis.
Darüber hinaus ist es wichtig, dass Sie regelmäßig Kontrolltermine bei Ihrem Zahnarzt vereinbaren, damit Zahnfleischentzündungen oder Karies frühzeitig erkannt und behandelt werden können. Im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung können lästige Verfärbungen entfernt werden.
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