Eine sorgfältige Zahnpflege ist für Menschen jeden Alters wichtig und darf in keinem Lebensabschnitt vernachlässigt werden, weil sonst Karies und Parodontitis ein leichtes Spiel haben. Beides muss von einem Zahnarzt behandelt werden. Darüber hinaus kann eine schlechte Mundhygiene Auswirkungen auf den gesamten Körper haben. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass eine mangelhafte Mund- und Zahnhygiene Folgekrankheiten begünstigen beziehungsweise auslösen kann. Dazu gehören Diabetes, Schlaganfälle, Alzheimer, Herzinfarkte oder Lungenkrankheiten.
Zu Beginn einer Demenzerkrankung können viele Patienten die Zahnpflege noch selbst erledigen. Pflegende oder unterstützende Angehörige erinnern lediglich an die regelmäßige Zahnpflege und kontrollieren die richtige Ausführung.
Mundpflege bei Demenzpatienten: Warum eine elektrische Zahnbürste sinnvoll ist
Hilfreich könnte der Umstieg auf eine elektrische Zahnbürste sein, weil die Putzbewegungen dem Patienten dann zu einem großen Teil abgenommen werden. Angehörige müssen dann lediglich darauf achten, dass die Bürste langsam und systematisch über die Zähne geführt wird. Wenn allerdings vor der Erkrankung ausschließlich eine Handzahnbrüste verwendet wurde, fällt die Umstellung oft schwer. Demenzpatienten, die das Putzen mit einer elektrischen Zahnbürste noch nicht kennen, reagieren auf die Lautstärke und das Gefühl im Mund häufig skeptisch.
Ab einem gewissen Krankheitsstadium können die Patienten die Mundpflege nicht mehr selbst erledigen. Wichtig ist dann, dass pflegende Angehörige einfühlsam und sensibel vorgehen. An schlechten Tagen kann es sein, dass die Patienten den Mund gar nicht öffnen, um sich die Zähne putzen zu lassen. Hier ist gut zureden gefragt, denn Mundstützen sollten nur im äußersten Notfall zum Einsatz kommen. Es kann auch vorkommen, dass sich die Patienten nicht in den Mund fassen lassen möchten, um eine Zahnprothese entfernen zu können. Je nachdem ist eine Menge Geduld erforderlich, um Stress zu vermeiden. Das gilt auch für die Reinigung der Zahnzwischenräume mit einer Interdentalbürste, Zahnseide oder Munddusche. Hier wird am besten ausprobiert, welche Variante für den Patienten am angenehmsten ist.
Mundpflege bei Demenzpatienten: Alarmzeichen für Schmerzen
Herausnehmbarer Zahnersatz sollte bestenfalls nach jeder Mahlzeit unter fließendem Wasser abgespült sowie am Abend mit Flüssigseife und einer Prothesebürste gereinigt werden. Zudem ist wichtig, dass die Prothese gut sitzt, weil Druckstellen zu Entzündungen führen können. Menschen mit fortgeschrittener Demenz können nicht mehr richtig sprechen und deshalb auch nicht mitteilen, dass sie aufgrund von Druckstellen Schmerzen haben. Deshalb ist es wichtig, den Mund regelmäßig von einem Zahnarzt kontrollieren zu lassen.
Darüber hinaus können Pflegende auf diese Anzeichen einer Schonhaltung, die auf Schmerzen im Mund hindeuten, achten:
- Die Nahrungsaufnahme wird verweigert, sogar Lieblingsgerichte werden nicht mehr gegessen. Stattdessen wird Trinknahrung bevorzugt.
- Starker Mundgeruch kann bedeuten, dass sich im Mund eine schmerzhafte Entzündung befindet.
- Langsames Essen und Kauen
- Sichtbares Zahnfleischbluten
- Untypische Unruhe
Achten Sie zudem darauf, die Handzahnbürste oder die Bürstenköpfe der elektrischen Zahnbrüste spätestens alle acht Wochen zu wechseln. Probieren Sie auch aus, welche Borstenstärke (hart, medium, weich) für den Patienten am angenehmsten ist. Bei demirdental gibt es neben den gängigen Härtegraden auch besonders harte und besonders weiche Borsten.
Mundpflege bei Demenzpatienten kann für pflegende Angehörige zur Herausforderung werden. Bei Unklarheiten sollten Sie auf jeden Fall einen Zahnarzt kontaktieren. Dieser kann in der Regel auch Tipps zur weiteren Pflege und zum Umgang mit schwierigen Patienten geben.
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