Lassen Sie einen verlorenen Zahn durch ein Implantat ersetzen, kostet Sie das mehrere Tausend Euro. Ein neuer, dritter Zahn ist also ganz schön teuer, aber das Geld ist gut angelegt. Zahnimplantate gelten nämlich als besonders stabiler Ersatz für einen natürlichen Zahn und können einen Leben lang halten.
Ob Ihnen Ihr Implantat so lange Freude schenkt, hängt auch von Ihnen beziehungsweise Ihrer Zahnpflege ab.
Sorgfältige Pflege ist für ein Implantat sogar noch wichtiger als für einen natürlichen Zahn. Denn: Ein natürlicher Zahn steckt in einem sogenannten Zahnhalteapparat, welcher aus Zahnfleisch, Haltefasern und dem Kieferknochen besteht. Nach der Entfernung eines Zahns geht dieser Halteapparat verloren. Es ist also nicht möglich, für das Implantat den Zahnhalteapparat des verlorenen natürlichen Zahn zu nutzen. Stattdessen wird das Implantat im Kieferknochen verankert. Weil die Haltefasern komplett fehlen, liegt das Zahnfleisch locker am Implantat. Entzündungen können hier leichter entstehen als im früheren Zahnhalteapparat.
Wie Sie dafür sorgen, dass Ihr Implantat guten Halt bekommt
Direkt nach dem Einsetzen des Implantats ist die Gefahr, eine bakterielle Infektion zu bekommen, besonders groß. Schlimmstenfalls kann sich die Infektion vom Zahnfleisch auf den Kieferknochen ausweiten und sogar das Implantat angreifen. Das neue Implantat könnte dann einfach herausfallen.
Pflegen Sie deshalb Ihr Implantat direkt nach dem Einsetzen besonders gründlich. Es ist empfehlenswert, den Bereich mit einer weichen Zahnbürste zu reinigen, weil die Wunde am Anfang sehr empfindlich ist. Putzen Sie zudem mit geringem Druck, damit das Implantat gut mit dem Kieferknochen verwachsen kann.
Nachdem die Wunde vollständig abgeheilt ist, sollten Sie Ihrem Implantat weiterhin viel Aufmerksamkeit schenken.
Reinigen Sie Ihr Implantat wie Ihre natürlichen Zähnen mindestens zwei Mal am Tag. Da das Zahnfleisch rund um das Implantat empfindlicher ist, ist es empfehlenswert, Zahnbürsten mit weichen oder mittelharten Borsten zu verwenden, um das Zahnfleisch nicht zu verletzen.
Handzahnbürste oder elektrische Zahnbürste? Was für ein Implantat gilt
Mit einer Handzahnbürste können Sie grundsätzlich das gleiche Putzergebnis wie mit einer elektrischen Zahnbürste erreichen, aber Untersuchungen zeigen, dass mit elektrischen Zahnbürsten bis zu sieben Mal mehr Zahnbelag entfernt wird als mit herkömmlichen Handzahnbürsten.
Aufgrund des erhöhten Pflegeaufwands von Implantaten kann es also durchaus sinnvoll sein, auf eine elektrische Zahnbürste umzusteigen, wenn Sie noch keine nutzen.
Elektrische Zahnbürsten nehmen einen Großteil der Putzarbeit ab und verzeihen eher Putzfehler. Probieren Sie für eine sorgfältige Implantat-Pflege auf jeden Fall kleine Bürstenköpfe aus. Mit diesen fällt es vielen leichter, schwer erreichbare Stellen zu reinigen. Achten Sie darüber hinaus auf abgerundete Borsten, um das Zahnfleisch wenig zu belasten.
Warum ein regelmäßiger Bürstenwechsel jetzt noch wichtiger ist
Wichtig ist zudem, dass Sie die Aufsätze oder Ihre Zahnbürste spätestens alle drei Monate austauschen. Die Borsten sind dann meist ausgefranst oder beschädigt und können so das Zahnfleisch leicht verletzten. Außerdem werden die Borsten mit der Zeit zum Hort für Bakterien, die Sie dann regelrecht ins Zahnfleisch rein putzen. Entzündungen, die für Implantate besonders gefährlich sind, haben ein leichtes Spiel.
Ohne Interdentalbürsten oder Zahnseide geht es nicht
Verwenden Sie zur Reinigung des Implantats zusätzlich zur normalen Zahnbürste eine Interdentalbürste, um den Zahnzwischenraum und den Implantatpfeiler zu säubern. Interdentalbürsten gibt es in unterschiedlichen Dicken. Manchmal muss man ein bisschen probieren, um die passende Stärke zu finden. Bei besonders engen Zahnzwischenräumen können Sie Zahnseide verwenden. Das kommt bei Implantaten jedoch selten vor.
Holen Sie sich professionelle Unterstützung
Zusätzlich zur täglichen Reinigung ist zweimal im Jahr eine professionelle Zahnreinigung sowie eine Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt empfehlenswert.
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