Warum die Zahnpflege auch ohne wissenschaftlichen Beweis wichtig ist

Warum die Zahnpflege auch ohne wissenschaftlichen Beweis wichtig ist

Zahnmediziner empfehlen: Zweimal täglich Zähne putzen, aber was heißt das eigentlich genau?

Sie brauchen auf jeden Fall ein System, denn ansonsten fällt es schwer, wirklich jeden Zahn von allen Seiten zu putzen.

Bekannt ist vor allem die Fones-Technik, bei der die Zähne mit kreisenden Bewegungen geputzt werden. Zudem gibt es die sogenannte Bass-Technik. Diese setzt auf kleine rüttelnde Bewegungen. So soll der Bereich zwischen Zähnen und Zahnfleisch besser geputzt werden. Sie machen zunächst ganz viele kleine rüttelnde Bewegungen auf der Stelle und wischen anschließend zur Zahnkrone hin aus. In der Anwendung gilt die Fones-Technik einfacher als die der Bass-Technik.

Sie fragen sich, welche Technik die bessere ist? Experten sind unterschiedlicher Meinung. Wer zu diesem Thema im Internet recherchiert, findet viele widersprüchliche Aussagen und nicht nur das:

Immer häufiger wird sogar die Frage gestellt, ob Zähneputzen überhaupt etwas hilft. Schließlich würden Frauen nachweislich besser die Zähne putzen und auch sonst mehr für die Mundhygiene tun, hätten aber im Schnitt einen kariösen Zahn mehr als die Männer. Tatsächlich gibt es keine Studie, die den Nutzen des Zähneputzens beweist. Das Gegenteil kann allerdings auch nicht bewiesen werden.

Fluorid schützt nachweislich vor Karies

Bevor Sie die Zahnbürste nun für immer in die Schublade legen, sollten Sie sich bewusst machen, dass Sie sich die Zähne nicht nur mit der Bürste putzen. Sie verwenden Zahnpasta und die meisten Zahnpasten enthalten Fluorid, was die Kariesprophylaxe unterstützt. Das wurde sogar wissenschaftlich bewiesen.

Fluorid kann auch als Lack auf die Zähne aufgetragen werden. Das passiert entweder in der Zahnarztpraxis oder immer häufiger an Schulen. Kinder aus Elternhäusern, in denen es mit der Zahnpflege nicht ganz so genau genommen wird, sollen davon profitieren. In der Zahnmedizin gilt der Nutzen des Fluorids als unbestritten. Dennoch gibt es Menschen, die die Verwendung von Fluorid komplett ablehnen. Es ist richtig, dass Fluorid Nebenwirkungen auslösen kann. Bei einer zu hohen Dosierung können weißliche Flecken auf den Zähnen entstehen. Die sogenannte Zahnfluorose ist aber eher ein optisches als ein gesundheitliches Problem. Bei einer drastischen Überdosierung könnte es zu einer Vergiftung kommen. In Deutschland ist bisher jedoch kein Fall davon bekannt.

Hat Zahnseide wirkliche einen Nutzen?

Für den Nutzen der Verwendung von Zahnseide fehlt übrigens auch der wissenschaftliche Beweis. Die amerikanische Nachrichtenagentur AP hatte US-Ministerien mit Anfragen überschüttet, um den Grund für die Empfehlung der Nutzung von Zahnseide zu erfahren. Offenbar genervt zog die US-Regierung die Empfehlung kommentarlos zurück. In einem Brief an AP gab die Regierung zu, dass der Nutzen niemals wissenschaftlich untersucht worden war. Logisch ist jedoch, dass die Zahnbürste schlecht oder gar nicht in die Zahnzwischenräume gelangt. Wie sollen diese gereinigt werden, wenn nicht mit Zahnseide?

Seit Jahrzehnten empfehlen Zahnmediziner alle möglichen Maßnahmen, um die Zähne gesund zu halten. Da verwundert es einen schon, dass viele Empfehlungen überhaupt nicht bewiesen sind.

2 x täglich putzen: Warum Sie sich an diese Empfehlung halten sollten

Basis-Untersuchungen fehlen vielleicht, aber weiterführende Studien bringen dann doch zum Ausdruck, dass eine sorgfältige Mundhygiene wichtig ist. Es gibt beispielsweise Studien, wie sich die Mundgesundheit auf den allgemeinen Gesundheitszustand auswirken kann und welchen Einfluss fehlende Zähne auf die Wahrscheinlichkeit haben, Demenz zu bekommen.

Außerdem brauchen Sie keinen wissenschaftlichen Beweis für das optischen Ergebnis, denn das können Sie jederzeit im Spiegel bewundern. Wenn Sie sich regelmäßig die Zähne putzen, entfernen Sie Zahnbeläge und reduzieren Mundgeruch. Allein deshalb lohnt es sich, die Zähne zweimal täglich zu putzen – am besten (ebenfalls nachweislich) mit einer elektrischen Zahnbürste. Mit einer Handzahnbürste können Sie zwar theoretisch das gleiche Putzergebnis erzielen, aber in der Praxis wird mit der elektrischen Zahnbürste mehr Zahnbelag entfernt. Die elektrische Zahnbürste nimmt Ihnen einen Großteil der Arbeit ab und verzeiht auch eher Putzfehler.

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