Zahnpasta vs. Zahnpasta-Tabs

Zahnpasta vs. Zahnpasta-Tabs

 

Zahnpasta aus der Tube auf die Zahnbürste drücken und dann die Zähne putzen - Millionen Menschen folgen zweimal täglich dieser Routine. Vor- und Nachteile der Zahnpasta wurden in der Vergangenheit eher selten diskutiert, vor allem weil es eigentlich keine Alternative gab.

Das hat sich jetzt geändert. Statt Zahnpasta können Sie inzwischen auch Zahnpasta-Tabs verwenden. Diese sehen aus wie kleine Tabletten. Sie stecken die Zahnpasta-Tabs in den Mund und zerbeißen sie. Zusammen mit dem Speichel entsteht eine cremige Paste, mit der Sie sich die Zähne putzen können.

Zur Markteinführung der Zahnpasta-Tabs waren diese vor allem im Sortiment von Bio- oder Unverpacktläden zu finden. Inzwischen sind sie auch in Supermärkten und Drogerien erhältlich. Außerdem können Sie Zahnpasta-Tabs im Internet bestellen.

Gute Gründe für Zahnpasta-Tabs

Für die Zahnpasta-Tabs spricht auf jeden Fall die minimale Verpackung. Die Tabs sind in kleinen Tütchen oder wiederverwendbaren Behältern verpackt. Ein starkes Argument für Menschen, die auf Plastikverpackungen komplett verzichten oder Plastikmüll zumindest reduzieren wollen. Ohne Frage praktisch sind Zahnpasta-Tabs auf Reisen, weil man eine abgezählte Anzahl mitnehmen kann. Zudem können Zahnpasta-Tabs nicht auslaufen.

Hersteller, die ihre Zahnpasta-Tabs bewerben, führen zudem häufig an, dass es gesünder ist, Tabs statt herkömmlicher Zahnpasta zu verwenden. Weil Zahnpasta-Tabs keine besonders cremige Konsistenz haben müssten, könnten beispielsweise Stoffe für gute Optik oder Schaum weggelassen werden. In Zahnpasta-Tabs würden nur die Stoffe verarbeitet, die für eine gute Zahnpflege wirklich notwendig seien. In vielen Tabs ist deshalb kein Fluorid enthalten.

Wenige Inhaltsstoffe sind nicht unbedingt gesünder

Dass Zahnpasta-Tabs weniger Inhaltsstoffe enthalten als herkömmliche Zahnpasta ist korrekt, aber deshalb sind Zahnpasta-Tabs nicht gesünder.

Die Inhaltsstoffe jeder Zahnpasta unterliegen strengen Kontrollen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) betont, dass jede Zahnpasta eine gesetzlich vorgeschriebene Sicherheitsbewertung durchlaufen muss. Das gilt sowohl für die einzelnen Inhaltsstoffe als auch für das fertige Produkt. Hersteller haften für die Unbedenklichkeit ihrer Produkte.

Zahnpasta-Tabs Hersteller warnen häufig vor Zahnpasten mit Fluorid, weil das Verschlucken von Fluorid gesundheitsschädlich sei. Insbesondere Eltern fragen sich, ob es unbedenklich ist, dem Nachwuchs die Zähne mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta zu putzen. Es gibt zahlreiche Studien, die belegen, dass Fluorid in der Zahnpasta Ihre Gesundheit und auch die Ihrer Kinder nicht gefährdet. Im Gegenteil. Fluorid in der Zahnpasta trägt nachweislich zur Mundgesundheit bei, denn:  Fluoride gelten als wirksamer Schutz vor Karies.

Warum Fluorid in Zahnpasta wichtig ist

Nach dem Essen wandeln Bakterien den Zucker in Säuren um, welche dem Zahnschmelz Mineralstoffe entziehen können. Die sogenannte Demineralisierung, also das Herauslösen von Mineralien an der Zahnoberfläche, kann durch Fluorid gehemmt werden. Zudem wird die Remineralisierung, also das Einlagern neuer Mineralien, gefördert. Vereinfacht ausgedrückt härtet Fluorid die Zahnoberfläche. Der Zahn wird widerstandsfähiger gegen Säuren und ist nicht so anfällig für Karies. Seitdem fluoridhaltige Zahnpasta zum Standard geworden ist, beobachten Zahnmediziner einen sehr deutlichen Rückgang von Karies bei Kindern.

Für eine akute Fluoridvergiftung müsste ein Mensch übrigens zwei bis drei Zahnpastatuben schlucken, sterben würde man erst beim Verzehr von 33 bis 67 Tuben.

Hersteller werben zwar häufig für Zahnpasta-Tabs mit wenigen Inhaltsstoffen, also ohne Fluorid. Es gibt aber auch Zahnputz-Tabs mit Fluorid. Sie können also den Verpackungsmüll auf ein Minimum reduzieren, ohne auf Kariesschutz durch Fluorid verzichten zu müssen.

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