Wie Hausmittel den Zähnen schaden können

Wie Hausmittel den Zähnen schaden können

Wie stehen Sie zu Hausmitteln? Trinken Sie beispielsweise gerne während der Erkältungszeit ein Zitronenwasser, um Ihr Immunsystem zu stärken? Wollen Sie mit der Einnahme von Apfelessig das Abnehmen beschleunigen? Solche oder andere Hausmittel sind beliebt, obwohl es meist keinen wissenschaftlichen Beweis für eine Wirkung gibt. Zudem ist im Hinblick auf Ihre Zähne Vorsicht geboten.

Die Anwendung von Hausmitteln erfolgt aus unterschiedlichen Gründen. In manchen Familien werden die Tipps von Generation zu Generation weitergegeben, haben also eine lange Tradition. Einige Anwender stellen die Kostenersparnis in den Vordergrund. Andere bevorzugen die natürlichen Inhaltsstoffe. Zudem gibt es die weitverbreitete Meinung, dass man mit Hausmitteln nie etwas verkehrt machen kann. Diese Ansicht ist jedoch nicht ganz richtig, da einige Hausmittel den Zähnen schaden können.

Zitronenwasser zur Stärkung des Immunsystems

Zitronenwasser ist vor allem in der kalten Jahreszeit beliebt. Dabei werden Zitronenscheiben oder ausgepresster Zitronensaft mit heißem Wasser übergossen. Es heißt, das Immunsystem könne so gestärkt werden. Zudem soll Zitronenwasser beim Abnehmen und beim Entgiften helfen.

Problematisch für die Zähne ist, dass Zitronenwasser sehr viel Säure enthält. Dadurch kann sich der Zahnschmelz auflösen, was irreparabel ist. Ohne den schützenden Zahnschmelz sind die Zähne empfindlicher und werden schneller gelb. Darüber hinaus kann das Karies-Risiko erhöht werden.

Gesundes Trockenobst statt ungesunder Schokolade snacken

Sie peppen Ihr Müsli gerne mit Rosinen auf oder essen Trockenobst, um Ihr Bedürfnis nach Süßem zu decken? Schließlich ist Trockenobst viel gesünder als Schokolade oder anderer Süßkram. Was viele nicht wissen: Trockenobst hat einen sehr hohen Zuckeranteil. Außerdem können aufgrund der klebrigen Konsistenz Reste in den Zahnzwischenräumen feststecken oder auf den Zähnen kleben bleiben. Kariesverursachende Bakterien haben dann ein leichtes Spiel.

Mit Apfelessig abnehmen oder das Gewicht halten

Apfelessig ist ein Allrounder unter den Hausmitteln. Als Abnehmbeschleuniger, zur Unterstützung für eine gute Verdauung oder bei Asthma: Mehrmals täglich ein Glas Wasser mit einem Esslöffel Apfelessig trinken, soll wahre Wunder wirken.

Wie beim Zitronenwasser ist auch beim Apfelessigwasser der hohe Säuregehalt für die Zähne ein Problem. Das gilt auch für mit Wasser verdünntem Essig. Wer mehrmals am Tag über einen längeren Zeitraum Wasser mit Apfelessig trinkt, kann irreparabel den Zahnschmelz beschädigen.

Hausmittel in der Zahnpflege, die mehr schaden als nutzen

In der Zahnpflege selbst gibt es ebenfalls Hausmittel. Bekannt und beliebt sind vor allem solche, um die Zähne zu bleichen. Im Internet wird beispielsweise häufig empfohlen, die Zähne mit Backpulver oder Natron zu putzen. Dafür wird die feuchte Zahnbürste in das Pulver getaucht. Das Natron reagiert mit dem Wasser, es entsteht Natriumcarbonat, welches einen deutlich aufhellenden Effekt hat. Die grobkörnige Struktur der Pulver schadet jedoch der Zahnsubstanz, der Zahnschmelz wird aufgelöst, was langfristig die Zähne gelber macht, als sie zuvor waren.

Grundsätzlich gilt: Hausmittel in der Zahnpflege können niemals die eigentliche Zahnpflege ersetzen. Zweimal täglich Zähneputzen und die Verwendung von Zahnseide oder einer Interdentalbürste sollten Sie immer als verpflichtende tägliche Mundhygiene ansehen. Wenn Sie zusätzlich mit Tee spülen oder Kokosöl durch die Zähne ziehen wollen, weil Sie der Meinung sind, dass dies Ihrem Zahnfleisch oder den Zähnen guttut, ist das okay, aber: Diese Hausmittel ersetzen niemals Zahnbürste und Zahnseide. Sie sind lediglich eine Ergänzung.

 

 

 

 

 

 

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