Ganz ehrlich: Wie oft putzen Sie sich am Tag die Zähne? Folgen Sie der Empfehlung der Zahnärzte und greifen Sie mindestens zweimal am Tag zur Zahnbürste? Oder lassen Sie das Zähneputzen gerne mal ausfallen? Weil morgens die Zeit knapp wird oder weil Sie abends zu müde sind?
Eine Umfrage hat ergeben, dass rund 75 % der Befragten sich die Zähne mindestens zweimal am Tag putzt. 19 % gaben allerdings an, nur einmal am Tag die Zähne zu putzen. Dabei war mit 23 % der Anteil der Männer höher, bei den Frauen waren es nur 15 %.
Hätte man noch gefragt, wer lieber nur einmal statt zweimal putzen würde, wäre der Anteil der Einmalputzer sicherlich wesentlich höher, denn die tägliche Zahnpflege ist vielen Menschen lästig.
Deshalb fragen Sie sich vielleicht auch: Würde es ausreichen, einmal am Tag die Zähne zu putzen?
Die beiden Wissenschaftler Thomas Attin und Else Hornecker haben sich 2005 mit genau diesem Thema beschäftigt. In einer systematischen Übersichtsarbeit haben sie die Empfehlungen aus der einschlägigen Literatur zum Zähneputzen angesehen und festgestellt, dass in der Theorie folgender Konsens gelte: Bei einer sorgfältigen Handhabung reicht es aus, einmal am Tag die Zähne zu putzen.
Warum empfehlen Zahnärzte zweimal am Tag zu putzen?
Weil Zahnmediziner der Meinung sind, dass in den meisten Fällen nicht sorgfältig genug geputzt wird.
Das Zähneputzen hat grundsätzlich das Ziel, den bakteriellen Zahnbelag, auch Plaque genannt, von den Zähnen zu entfernen. Bleibt der Zahnbelag auf den Zähnen haften, begünstigt dies die Entstehung von Karies und Zahnfleischentzündungen.
Der Zahnbelag muss also weg. Das geht theoretisch, wenn Sie sich einmal am Tag die Zähne putzen. Die Praxis zeigt jedoch, dass nach dem einmaligen Putzen viel Zahnbelag übrigbleibt. Deshalb ist es sinnvoll, die Zähne ein weiteres Mal zu putzen. Zweimaliges Zähneputzen erhöht die Reinigungswirkung, sodass Karies und anderen Zahnerkrankungen besser vorgebeugt werden kann.
Zudem sollten Sie mindestens einmal am Tag Zahnseide verwenden, denn: Zahnbelag haftet nicht nur auf den Innen-, Außen- und Kauflächen der Zähne, sondern auch in den Zahnzwischenräumen, welche Sie weder mit der Handzahnbürste noch mit der elektrischen Zahnbürste optimal erreichen. Mundspülungen können den Zahnbelag in den Zahnzwischenräumen ebenfalls nicht entfernen, sie sind lediglich eine Ergänzung zum Zähneputzen. Zahnbelag in den Zahnzwischenräumen sollte mechanisch mit Zahnseide oder Interdentalbürsten entfernt werden.
Folgen einer nachlässigen Zahnpflege
Die Schäden einer nachlässigen Zahnpflege machen sich meist noch nicht in jungen Jahren bemerkbar. Ab dem 40. Lebensjahr ist dann jedoch verstärkt mit Problemen im Mund- und Kieferraum zu rechnen. Dazu gehören Verfärbungen der Zähne, Mundgeruch, Karies oder Zahnfleischerkrankungen.
Nachlässige Zahnpflege lässt sich übrigens nicht nachholen. Wer in der Vergangenheit nur einmal am Tag die Zähne geputzt hat, kann die mangelnde Pflege nicht aufholen, indem in Zukunft nach jeder Mahlzeit geputzt wird. Das kann sogar mehr schaden als nutzen, weil bei zu häufigem Putzen der Zahnschmelz beschädigt werden kann. Das gilt vor allem nach dem Verzehr säurehaltiger Lebensmittel.
Zusätzlich zur häuslichen Zahnpflege ist es empfehlenswert, zweimal im Jahr eine professionelle Zahnreinigung in Anspruch zu nehmen.
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