Ob die manuelle Handbürste oder die elektrische Hightechbbürste die Zähne gründlicher putzt - darüber scheiden sich die Geister. Letztendlich gibt es hier kein richtig oder falsch, denn jede Methode hat Vor- und Nachteile.
Handzahnbürsten: Verwendung seit knapp 500 Jahren
Vorläufer der heutigen Handzahnbürste gab es in China schon im 16. Jahrhundert. Die Zähne wurden mit einem Stil aus Bambus oder Knochen, an dessen Ende Schweineborsten befestigt waren, sorgfältig geschrubbt. In Europa erfand Christoph von Hellwig im 18. Jahrhundert die moderne Zahnbürste mit einem Griff aus Holz oder Metall und Borsten aus weichem Pferdehaar. Das Pferdehaar wurde irgendwann durch Nylonborsten ersetzt, aber die Form der heutigen Handzahnbürste ähnelt noch sehr der Erfindung von damals. Und wie sieht es mit der Mundhygiene aus? Kann ein Modell, das schon vor rund 300 Jahren erfunden wurde, die heutigen Anforderungen erfüllen?
Wer sich beim Putzen mit einer Handzahnbürste Mühe gibt und eine gute Putztechnik einsetzt, kann ähnlich gute Ergebnisse erzielen wie mit einer elektrischen Zahnbürste – allerdings mit einem höheren Zeitaufwand, weil die Bewegungen der Hand langsamer sind als die eines Elektromotors.
Die richtige Putztechnik ist wichtig, weil ansonsten die Zahnzwischenräume schlechter erreicht werden, in denen sich häufig Speisereste verfangen. Der Bürstenkopf sollte immer vom Zahnfleisch zur Kaufläche geführt werden. Zudem muss darauf geachtet werden, dass die längeren Bürsten in die Zahnzwischenräume geführt werden, um die Speisereste zu erwischen.
Elektrozahnbürste: Sinnvoll oder modischer Schnickschnack?
Die erste Form der elektrischen Zahnbürste wurde um 1880 entwickelt. Die Produktion war sehr teuer, sodass erste Modelle erst nach dem zweiten Weltkrieg auf den Markt kamen. Heute gibt es elektrische Zahnbürsten mit rundem Kopf sowie Schallzahnbürsten mit länglichem Kopf. Runde Bürstenköpfe schwingen auf einer Frequenz von 70 Hertz im Halbkreis mindestens 8.000 Mal pro Minute vor und zurück. Aufgrund des kleinen, runden Bürstenkopfes lassen sich schwer erreichbare Stellen gut putzen, jeder Zahn muss jedoch einzeln gereinigt werden.
Die länglichen Bürstenköpfe der Schallzahnbürsten schwingen mit einer Frequenz von 250 bis 350 Hertz, was der Frequenz des hörbaren Schalls entspricht. Daher kommt der Name „Schallzahnbürste“. Geputzt wird aber nicht mit dem Schall, sondern mit der Bürste. 40.000 Bewegungen pro Minute sind möglich.
Elektrische Zahnbürsten sind zudem oft mit nützlichen Extras ausgestattet. Putztimer sorgen beispielsweise dafür, dass alle vier Quadranten des Gebisses gleichmäßig gesäubert werden. Das macht Sinn, weil erfahrungsgemäß die hinteren Backenzähne oft vernachlässig werden. Einige Modelle setzen sogar Künstliche Intelligenz ein, wie das 3D-Zahnflächen-Tracking oder verfügen über eine Andruckkontrolle.
Studien zu Putzergebnissen
Eine Studie der Cochrane Kollaboration bestätigt, dass Hightechbürsten den bakteriellen Zahnbelag, in der Fachsprache Plaque genannt, etwas besser beseitigen als Handzahnbürsten. Zudem fand das Netzwerk von Wissenschaftlern, das Studien nach strengen wissenschaftlichen Kriterien auswertet, heraus, dass leichte Zahnfleischentzündungen bei der Verwendung von elektrischen Zahnbürsten seltener auftreten.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Zähne problemlos mit einer Handzahnbürste gereinigt werden können. Vorteilhaft ist vor allem der günstige Anschaffungspreis. Die Mundhygiene kostet aber im Vergleich zur Verwendung von elektrischen Zahnbürsten mehr Zeit und erfordert zudem mehr Sorgfalt. Elektrische Zahnbürsten sind deshalb empfehlenswert, wenn Sie einfach und bequem beste Putzergebnisse erreichen wollen.
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