Sommerzeit ist Genusszeit: An einem lauen Sommerabend draußen sitzen und einen leckeren Cocktail oder einen Smoothie schlürfen. Am Badesee ein Eis genießen. Sonnenwarme Beeren vom Strauch direkt in den Mund wandern lassen. All diese Leckereien erfreuen unser Herz, können aber für unsere Zähne zur Belastungsprobe werden.
Vorsicht Fruchtsäuren! Warum sie gefährlich für die Zahnpflege sind
Obst ist gesund, heißt es doch. Wieso sollen Fruchtsäuren, die in Obst enthalten sind, dann gefährlich für die Zähne sind? Fruchtsäuren, wie Zitronensäure, Apfelsäure oder Weinsäure, sind organische Säuren. Sie kommen in vielen gesunden Lebensmitteln vor, vor allem in Zitrusfrüchten (Orangen, Zitronen, Grapefruits), Beeren, Äpfeln, Kiwis oder Ananas. Fruchtsäfte oder Smoothies enthalten diese Säuren in konzentrierter Form.
Gefährlich ist, dass die Fruchtsäuren den Zahnschmelz angreifen. Wenn der pH-Wert im Mund durch den Verzehr der Fruchtsäuren unter einen Wert von 5,5 fällt, werden unsere Zähne demineralisiert. Das heißt: Mineralstoffe werden aus dem Zahnschmelz gelöst. Die Zähne werden dünner und sind anfälliger für Karies.
Nach dem Verzehr von Fruchtsäuren ist es empfehlenswert, Wasser oder Milch zur Neutralisation zu trinken. Mit der Zahnpflege sollten Sie ca. 30 Minuten warten, damit der aufgeweichte Zahnschmelz wieder härten kann.
Alternativen zum Eis – mindestens genauso lecker
Viele Eissorten enthalten eine Menge Zucker, welcher von den Bakterien im Mund zu Säuren verstoffwechselt wird. Diese erhöhen das Karies-Risiko. Klebrige Eissorten oder Toppings, wie Karamell- oder Schokosoße, haften besonders lange an den Zähnen.
Eisgenuss gehört für viele Menschen zum Sommergenuss dazu, aber muss es wirklich immer die Zuckerbombe aus der Eisdiele sein? Probieren Sie stattdessen selbstgemachte Alternativen aus, zum Beispiel aus Naturjoghurt oder mit gefrorenen Früchten. Spülen Sie nach dem Eisgenuss den Mund mit Wasser aus, um Säuren zu neutralisieren.
Zahngesunde Getränke
Im Sommer verliert der Körper durch Schwitzen deutlich mehr Flüssigkeit als im Winter. Das gilt auch, wenn Sie keinen körperlichen Belastungen ausgesetzt sind. Ein Flüssigkeitsverlust lässt sich nicht vermeiden und muss ausgeglichen werden, um Kreislauf, Stoffwechsel und auch die Mund- und Zahngesundheit stabil zu halten. Wenn Sie zu wenig trinken, wird Ihr Speichelfluss reduziert. Das kann die Mundgesundheit direkt beeinflussen.
Die empfohlene Trinkmenge für Erwachsene liegt im Normalfall bei 1,5 bis 2 Liter pro Tag, bei Hitze oder körperlicher Aktivität eher 2,5 bis 3 Liter oder mehr. Kinder sollten je nach Alter 1 bis 1,5 Liter trinken, bei Hitze entsprechen mehr.
Wer regelmäßig Sport treibt oder sich lange draußen aufhält, kann pro Stunde körperlicher Aktivität 0,5 bis 1 Liter zusätzlich einplanen.
Trinken ist im Sommer wichtig – und im Hinblick auf die Zahngesundheit, bitte ohne Zucker und Säure. Wasser bleibt der Durstlöscher Nummer 1. Als zahngesunde Getränke gelten zudem ungesüßte Kräuter- und Früchtetees.
Zahnpflege to go
Ein Tag am Badesee, ein Picknick im Wald, das Festival-Wochenende. Im Sommer sind wir viel draußen und oft länger unterwegs: die Zahnpflege fällt des Öfteren aus. Snacks, süße Getränke und spontane Zwischenmahlzeiten können zur Dauerbelastung für die Zähne werden.
Damit Sie auch unterwegs ein paar Minuten der Zahnpflege widmen können, ist es empfehlenswert, ein Zahnpflege-Reiseset mit einer faltbaren Zahnbürste und Zahnpasta oder Zahnputztabletten in der Tasche zu haben. Viele Drogeriemärkte bieten fertige Sets für die Handtasche an oder stellen Sie sich selbst eins zusammen.
Außerdem helfen Zahnpflegekaugummis, die Zähne unterwegs zu pflegen. Zuckerfreie Kaugummis mit Xylit oder Sorbit können vor Karies schützen. Zudem können sie den Speichelfluss anregen, Säuren neutralisieren und Essensreste aus den Zahnzwischenräumen spülen. Zahnpflegekaugummis müssen allerdings immer als Ergänzung gesehen werden. Sie ersetzen das Zähneputzen nicht.
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