Wussten Sie, dass viele Profi-Sportler an Zahnerkrankungen leiden, obwohl sie topfit sind? Die überdurchschnittliche Häufigkeit, Zahnprobleme zu bekommen, liegt allerdings nicht an einer schlechten Zahnpflege. Stattdessen stehen andere Gründe im Fokus. Diese zu kennen, ist auch für Breitensportler interessant.
Warum haben Sportler öfter Zahnprobleme?
Schlecht für die Zahnpflege: Häufiger Konsum von isotonischen Getränken
Die Werbung verspricht, dass isotonische Getränke nach oder während des Sports gesund sind, weil unser Körper unter anderem Elektrolyte, die unser Körper beim Schwitzen verliert, bekommt.
Für die Zähne sind isotonische Getränke aber alles andere als gesund, weil sie viel Zucker enthalten. Manchmal sogar so viel wie eine Cola. Der hohe Zuckergehalt trägt zwar zu einer schnellen Energieversorgung bei, fördert jedoch auch die Kariesentstehung. Die Bakterien im Mund wandeln den Zucker in Säuren um, die den Zahnschmelz angreifen.
Besonders gefährlich für die Zähne ist es, beim Sport immer mal wieder an einem isotonischen Getränk zu nippen. So kommt es zu einem permanenten Säureangriff auf den Zahnschmelz.
Im Hinblick auf die Zahngesundheit und die Zahnpflege ist es besser, wenn Sie auf Sportdrinks verzichten und stattdessen Wasser trinken. Das gilt vor allem für kürzere Sporteinheiten. Sie möchten auf die isotonischen Getränke beim Sport nicht verzichten? Dann sollten Sie häufiges Nippen vermeiden und stattdessen in großen Schlucken trinken. Zudem ist es empfehlenswert, dass Sie sich nach dem Trinken den Mund mit Wasser ausspülen und mindestens 30 Minuten mit der Zahnpflege warten. Das Kauen eines Kaugummis mit Xylit regt den Speichelfluss an, um die Remineralisierung der Zähne nach einem Säureangriff zu fördern.
Mundtrockenheit während des Sports
Bei starken körperlichen Belastungen wie beim Sport geht der Körper in den sogenannten „Fight-or-Flight-Modus“ – das ist eine Stressreaktion, die das sympathische Nervensystem im Gehirn aktiviert, wodurch verschiedene körperliche Reaktionen ausgelöst werden. Dazu gehören ein erhöhter Herzschlag, eine schnellere Atmung sowie ein erhöhter Blutdruck. Gleichzeitig werden „nicht-lebensnotwendige“ Prozesse heruntergefahren, wie zum Beispiel die Verdauung und auch die Speichelproduktion. Zusätzlich trocknet der Mund aus, weil beim Sport oft durch den Mund geatmet wird, der Speichel wird kaum oder gar nicht mehr verteilt.
Ein trockener Mund beziehungsweise wenig Speichel ist schlecht für die Zahngesundheit und die Zahnpflege, weil die Mineralisierung der Zähne durch den wenigen Speichel eingeschränkt ist. Darüber hinaus ist ein trockener Mund kaum durchspült und deshalb nicht gut „gereinigt“. Die Plaque wird dichter, es gibt eine höhere Konzentration von Karies- und Parodontitis-Bakterien.
Viel Wasser beim Sport zu trinken, hilft, trotz Sport keinen trockenen Mund zu bekommen. Nach dem Sport ein zuckerfreies Bonbon lutschen oder einen Kaugummi mit Xylit kauen kann die Speichelproduktion anregen.
Warum die Zahngesundheit die Leistungsfähigkeit beeinträchtigt
Für Sportler interessant ist auch, dass die Mundgesundheit die Leistungsfähigkeit beeinflusst. Studien zeigen: Entzündungen im Mund, zum Beispiel durch Parodontitis, können sich negativ auf die sportlichen Leistungen auswirken.
Karies und vor allem Parodontitis sind chronische Entzündungen. Durch diese Entzündungen werden fortlaufend Entzündungsbotenstoffe freigesetzt, die durch den ganzen Körper zirkulieren. Das Immunsystem ist dauerhaft aktiviert, obwohl es eigentlich mit anderen Dingen beschäftigt sein sollte, zum Beispiel mit dem Muskelaufbau. Das kostet Energie und kann zu Leistungsabfall, Müdigkeit und einer schlechten Regeneration führen.
Parodontitis-Bakterien, die in die Blutbahn gelangen, können zudem noch andere Auswirkungen auf den Körper haben. Das Herz-Kreislauf-System kann belastet werden, das Immunsystem kann überfordert werden, Muskelentzündungen und Gelenkprobleme können begünstigt werden. Für Leistungssportler kann das ernste gesundheitliche Folgen haben.
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