Eine sorgfältige Mundhygiene schützt nicht nur die Zähne, sondern fördert insgesamt unsere Gesundheit. Über Blut- und Lymphbahnen können Bakterien aus dem Mund nämlich in den Körper gelangen und dort Entzündungen auslösen. Dabei kann sogar das Herz in Mitleidenschaft gezogen werden.
Eine Studie der Universität Helsinki kam zu dem Ergebnis, dass das Risiko einer koronaren Herzkrankheit für Menschen mit Parodontitis, also einer Zahnfleischentzündung, dreimal höher ist.
Für die sorgfältige Mundhygiene ist zweimal tägliches Zähneputzen das A und O. Darüber hinaus ist es wichtig, mindestens einmal täglich Zahnseide zu verwenden. Warum? Weil Ihre Zähne vier Seiten haben, bei den Backenzähnen sind es mit den Kauflächen sogar fünf. Mit der Zahnbürste erreichen Sie jedoch nur zwei beziehungsweise drei Seiten. Die Zahnzwischenräume, also die Seiten, an denen die Zähne aneinander stehen, werden beim Putzen mit der Zahnbürste schlecht oder gar nicht erreicht. Dabei sammeln sich gerade hier gerne Essensreste, die zu Belägen und Karies führen.
Bitte bedenken Sie, dass die Zahnzwischenräume ein Drittel des Gebisses ausmachen. Wer vermeiden will, dass sich hier ungehindert gesundheitsgefährdende Bakterien ansammeln, kommt an der Nutzung von Zahnseide nicht vorbei.
Welche Zahnseide ist die richtige?
In den Regalen der Supermärkte und Drogeriemärkte finden Sie unterschiedliche Arten von Zahnseide. Es gibt gewachste und ungewachste Zahnseide, Flauschzahnseide, Tapes, Flossetten und Interdentalbürsten.
Wichtig ist vor allem, dass Sie Zahnseide verwenden. Welche Sie nutzen, spielt eine untergeordnete Rolle. Probieren Sie einfach aus, mit welcher Zahnseide Sie am besten klar kommen. Erfahrungsgemäß wird gewachste Zahnseide gerne von Anfängern genutzt, weil die gewachste Oberfläche besser durch die Zahnzwischenräume gleitet und so einfacher zu handhaben ist. Ungewachste Zahnseide oder Flauschzahnseide fasert mehr und gleitet deshalb weniger gut. Aufgrund der rauen Oberfläche ist der Reinigungseffekt zwar höher, aber dafür die Handhabe schwieriger. Interdentalbürsten sind empfehlenswert für große Zahnzwischenräume. Zudem eignen sie sich gut zur Reinigung von festem Zahnersatz und Zahnspangen.
Zahnseide: Wenden Sie die richtige Technik an
Zur effektiven Beseitigung des Zahnbelags in den Zahnzwischenräumen ist es wichtig, dass Sie beim Gebrauch der Zahnseide mit der richtigen Technik arbeiten. Grundsätzlich sollten Sie sich immer die Hände waschen, bevor Sie Zahnseide verwenden, weil Sie sich mit den Finger in den Mund greifen.
Es ist empfehlenswert, die Zahnseide vor dem Zähneputzen am Abend zu verwenden. Studien belegen eine signifikant höhere Fluoridkonzentration und einen deutlichen Plaque-Rückgang, wenn die Zahnseide vor statt nach dem Zähneputzen verwendet wird.
Und nun zur Technik: Reißen Sie ein ungefähr 45 cm langes Stück Zahnseide ab. Das klingt viel, ist aber notwendig, da Sie für jeden Zahn einen sauberen Bereich verwenden sollten.
Mit der Zahnseide ein „C“ bilden
Im Mund wird dann die sogenannte C-Technik angewandt. Der Name drückt recht gut aus, was das eigentliche Ziel ist, nämlich die Bildung eines „C“.
Lassen Sie in einem ersten Schritt die Zahnseide mit sanften Zickzack-Bewegungen zwischen die Zähne gleiten und halten Sie zweieinhalb bis fünf Zentimeter Zahnseide zwischen den Fingern gespannt. In einem zweiten Schritt bilden Sie ein „C“ um den Zahn und ziehen die Zahnseide an den Seiten des Zahns entlang. Gehen Sie mit der Zahnseide bis unter den Zahnfleischrand, weil sich dort gerne Bakterien einnisten. Denken Sie auch an die Rückseiten der letzten Backenzähne.
Bevor Sie den nächsten Zahn auf diese Weise säubern, rollen Sie die Zahnseide weiter, sodass Ihnen ein unbenutztes Stück Zahnseide für die Reinigung des nächsten Zahnzwischenraums zur Verfügung steht.
Zahnseide verwenden: Unser Extra-Tipp
Zu guter Letzt noch ein Tipp, wie Sie die Zahnzwischenräume reinigen wollen, aber gerade keine Zahnseide zur Hand haben: Ein schmales, doppeltgelegtes Stück Frischhaltefolie dient als guter Ersatz.
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