Zahnpflege hat eine lange Geschichte. Schon die alten Ägypter verwendeten um 3000 v. Chr. Zahnpulver und Mundwasser, um die Zähne sauber zu halten. Später wurde auf Süßholzzweigen und Miwak gekaut, um Ablagerungen zu entfernen. Das Wissen rund um die Zahnpflege wurde von Generation zu Generation weitergegeben, was letztendlich auch heute noch geschieht.
Natürlich können wir uns inzwischen auf zahlreichen Kanälen über die richtige Zahnpflege informieren, aber entscheidend ist oft, was Eltern ihren Kindern sagen oder zeigen. Da ist viel Gutes dabei, aber zwischendurch schleicht sich auch der eine oder andere Fehler ein.
Diese Mythen in der Zahnpflege halten sich hartnäckig:
Es ist egal, welche Zahncreme ich für die Zahnpflege benutze
Nein! Die Menge an Zahncremes in den Regalen der Drogerien hat durchaus eine Berechtigung. Den Unterschied macht unter anderem der RDA-Wert, der den Abrieb, auch Schleifkörpergehalt, angibt. Zahncremes für empfindliche Zähne haben beispielsweise einen geringen Abrieb. Zudem enthalten sie Wirkstoffe, welche die Empfindlichkeit reduzieren können. Weißmacher-Zahncremes haben einen hohen RDA-Wert, weil so oberflächliche Verfärbungen besser entfernt werden können. Empfindliche Zähne können allerdings durch den hohen Abrieb leiden. Generell sollte der RDA-Wert unter 80 liegen, bei elektrischen Zahnbürsten ist ein RDA-Wert unter 50 empfehlenswert. Obwohl der RDA-Wert bei der Auswahl der Zahnpasta eine entscheidende Rolle spielt, fehlt oft eine Angabe auf der Tube. Es lohnt sich, diesen im Internet nachzuschauen.
Zahnpflege: Elektrische Zahnbürsten sind besser als Handzahnbürsten
Nein! Grundsätzlich kann mit einer Handzahnbürste das gleiche Putzergebnis wie mit einer elektrischen Zahnbürste erreicht werden, aber es fällt schwerer. Die elektrische Zahnbürste nimmt Ihnen einen großen Teil der Putzarbeit ab. Putzfehler werden eher verziehen. Wegen des „hydrodynamischen Effekts“ sind Schallzahnbürsten besonders empfehlenswert. Der Schaum wird durch die Zwischenräume gedrückt, sodass mehr Zahnbelag entfernt werden kann.
Zucker ist für die Zähne am schädlichsten
Nein! Es ist richtig, dass Zucker das Kariesrisiko erhöht. Wer sich jedoch nach dem Zuckergenuss direkt die Zähne putzt, kann vermeiden, dass der Zucker in schädliche Kariesbakterien umgewandelt wird. Mindestens genauso schädlich wie Zucker sind Säuren, die in zahlreichen Lebensmitteln vorkommen und oft gar nicht als Inhaltsstoff vermutet werden. Phosphorsäure sorgt beispielsweise für den typischen Cola-Geschmack. Tatsächlich steckt in Coca-Cola fast so viel Säure wie in Essig. Grundsätzlich gilt: Wenn Sie Zucker gegessen haben, sollten Sie sich möglichst schnell die Zähne putzen. Nach dem Verzehr säurehaltiger Lebensmittel ist es empfehlenswert, mindestens eine halbe Stunde zu warten, da der Zahnschmelz durch die Säure aufweicht und leicht weggeputzt werden kann.
Zahnpflege: Salz hellt die Zähne auf!
Ja! Aber bitte lassen Sie die Finger davon. Der Schmirgeleffekt von Salz ist heftig, sodass nicht nur die lästigen Verfärbungen, sondern auch gesunde Zahnsubstanz entfernt wird. Das Gleiche gilt übrigens für Backpulver oder Natron. Salzwasser kann dagegen zur Erhaltung der Zahnfleischgesundheit beitragen, da Salz desinfizierende Eigenschaften besitzt.
Jede Schwangerschaft kostet einen Zahn
Eine Schwangerschaft bedeutet immer eine Hormonumstellung, die Auswirkungen auf das Zahnfleisch hat. Das Zahnfleisch wird stärker durchblutet, kann empfindlicher und manchmal auch geschwollen sein. Die Anfälligkeit für Zahnfleischentzündungen wird erhöht. Eine sorgfältige Zahnpflege in der Schwangerschaft ist deshalb besonders wichtig, um Zahnverlust zu vermeiden. Am besten sprechen Sie mit Ihrem Zahnarzt, wie Sie die Zähne während der Schwangerschaft pflegen sollen und nehmen professionelle Unterstützung an, zum Beispiel in Form einer professionellen Zahnreinigung. Auswirkungen auf die Mundhygiene kann auch häufiges Erbrechen haben, weil die Säure die Zähne angreift. Besprechen Sie auch dieses Thema mit Ihrem Zahnarzt.
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