Mundhygiene im Alter

Mundhygiene im Alter

Wer bis ins hohe Alter ein komplett eigenes Gebiss besitzt, kann sich glücklich schätzen. Mit der Zeit geht oft der eine oder andere Zahn verloren, was jedoch niemals dazu verleiten sollte, die Zahnpflege zu vernachlässigen. Im Gegenteil!

Durch den natürlichen Alterungsprozess brauchen die Zähne mehr Pflege als in jungen Jahren. Das gilt auch, wenn Sie früher kaum Probleme mit den Zähnen hatten.

Warum ist das so?

Es gibt Mund- und Zahnkrankheiten, die häufiger bei Menschen ab 50 auftreten, zum Beispiel Parodontitis. Die Daten einer Mundgesundheitsstudie zeigen, dass ab einem Alter von 35 Jahren rund die Hälfte der Menschen von der gefährlichen Zahnfleischentzündung betroffen sind, bei Senioren sind es 90 Prozent. Die Ursache für Parodontitis sind Bakterien.

Diese Bakterien sind übrigens nicht nur gefährlich für die Zähne und das Zahnfleisch, sondern können auch die Allgemeingesundheit belasten. Bakterien-verursachte Erkrankungen von Herz, Gefäßen und Lunge können bei Menschen mit einem schwachen Abwehrsystem sogar zu einer Sepsis führen.

Mundhygiene im Alter: Wegen häufiger Mundtrockenheit besonders wichtig

Dass die Bakterien mit zunehmendem Alter ein leichtes Spiel haben, hängt auch mit der häufigen altersbedingten Mundtrockenheit zusammen. Grundsätzlich erfüllt der Speichel wichtige Funktionen im Mundraum. Nach dem Essen werden beispielsweise die Zähne durch den Speichel gespült, damit die Bildung von Bakterien reduziert wird. Darüber hinaus vermindern die antibakteriellen Eigenschaften des Speichels das Bakterienwachstum.

Schätzungsweise leidet etwa ein Drittel der über 60-jährigen an Mundtrockenheit, bei den über 80-jährigen sogar die Hälfte. Ein häufiger Grund für Mundtrockenheit im Alter ist die Einnahme von Arzneimitteln, welche eine medikamentös bedingte Mundtrockenheit auslösen können. Zudem trinken Senioren oft weniger oder verbringen viel Zeit in überheizten Räumen. Beides fördert einen trockenen Mund.

Gegen Mundtrockenheit hilft:

  • Viel trinken: am besten Wasser oder ungesüßten Tee
  • Extrem saure, stark gewürzte und sehr süße Lebensmittel meiden
  • Zuckerfreie Bonbons lutschen oder Kaugummi kauen
  • Kleine Eiswürfel lutschen
  • Medikamente prüfen, ob vielleicht ein Wechsel möglich ist
  • In schweren Fällen in der Apotheke nach künstlichem Speichel fragen

Im hohen Alter treten auch Gewebeveränderungen an der Mundschleimhaut auf, die von einem Zahnarzt behandelt werden müssen. Dieser kann auch bei Druckstellen durch schlecht sitzenden Zahnersatz und Entzündungen durch Pilzerkrankungen helfen.

Mundhygiene im Alter: Warum elektrische Zahnbürsten für ältere Menschen empfehlenswert sind

Dass Zähne und Mund im Alter anfälliger für Krankheiten sind, können Sie nicht ändern. Sie können und sollten aber auf eine gute Mundhygiene achten, weil es ein Wechselspiel zwischen den Zähnen und dem gesamten Organismus gibt. Wenn Sie Ihre Zähne pflegen, pflegen Sie also eigentlich den gesamten Körper.

Mit zunehmendem Alter fällt eine sorgfältige Mundhygiene einigen Senioren schwerer, weil beispielsweise die Sehkraft nachlässt oder die Feinmotorik der Hände durch Arthritis eingeschränkt ist.

Der Umstieg auf eine elektrische Zahnbürste ist für die Generation 60+ empfehlenswert, weil die elektrische Zahnbürste durch den dickeren Griff einfacher zu handhaben ist und dem Nutzer die Putzbewegungen abnimmt. Die Bürste muss lediglich mit geringem Druck systematisch über die Zähne geführt werden. Zudem verzeiht eine elektrische Zahnbürste eher Putzfehler.

Ergänzend ist eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung ratsam, am besten in Kombination mit einem Zahnarztbesuch, damit Karies oder Zahnfleischprobleme frühzeitig erkannt und behandelt werden können.

 

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