Hildegard von Bingen empfahl die Verwendung von Salz zur Mundhygiene, was jedoch über die Jahrhunderte und nach der Erfindung der Zahnpasta in Vergessenheit geriet. Jetzt liegen alternative Dentalprodukte mit natürlichen Inhaltsstoffen wieder im Trend. Salz hat also in der Pflege der Zähne an Bedeutung gewonnen. Zu Recht?
Grundsätzlich kann Salz die Schleimhäute in Mund und Rachen durchaus positiv beeinflussen. Salz kann dabei auf folgende Art und Weise wirken:
- antibakteriell
- abschwellend
- desinfizierend
- schmerzlindernd
- entzündungshemmend
Man könnte auch sagen, dass Salz die Bakterien im Mundraum bekämpfen und so Entzündungen reduzieren kann.
Mundhygiene mit Salz: Auf jeden Fall spülen. Nicht putzen.
Wer natürliches Salz zur Mundhygiene nutzen will, sollte mit einer Salzlösung, einer sogenannten Sole, gurgeln.
Das Zähneputzen mit Salz oder salzhaltiger Zahnpasta ist nicht empfehlenswert, weil die Abrasivität des Salzes zu dauerhaften Schäden führen kann. Laut einer Studie kann die Zugabe von Meersalz zu herkömmlichen Schleifmitteln in einer Zahnpasta zu einem hohen Dentinverschleiß führen, ohne dabei zusätzliche Vorteile für die Zahngesundheit zu bieten. Hinzu kommt, dass Salz Fluorid nicht ersetzt. Fluorid ist jedoch für die tägliche Mundhygiene unerlässlich, weil es die äußere Oberfläche der Zähne widerstandsfähiger gegen Säureangriffe macht.
Das Gurgeln mit einer Salzlösung kann die tägliche Mundhygiene mit Zahnpasta sinnvoll ergänzen, weil die antibakteriellen Eigenschaften des Salzes bei folgenden Beschwerden helfen können:
- Bakterien können reduziert werden, sodass eine beginnende Zahnfleischentzündung eingedämmt werden kann.
- Mundgeruch kann zahlreiche Ursachen haben, unter anderem schädliche Bakterien im Mundraum, die mit Salz bekämpft werden können.
- Eine Studie hat ergeben, dass zweimal tägliches Spülen das Auftreten einer Alveolitis Sicca nach einer Zahnextraktion signifikant reduziert. Eine Alveolitis Sicca äußert sich durch ständige, pochende Schmerzen.
- Schmerzen bei Aphthen können durch entzündungshemmende Salzspülungen gelindert werden.
Mundhygiene mit Salz: Welche Salzlösung soll verwendet werden?
Damit das Gurgeln die gewünschte Wirkung erzielt, muss die Lösung korrekt angewendet werden und auch die richtige Konzentration haben.
Sie haben zum einen die Möglichkeit, fertige Salzlösungen in einem Drogeriemarkt oder einer Apotheke zu kaufen. Das ist bequem und sicher, weil die Salzkonzentration auf jeden Fall korrekt ist. Vorteilhaft ist zudem, dass die im Handel erhältlichen Gurgelwasser meist mit natürlichen Aromen versetzt sind und deshalb angenehmer im Geschmack sind. Zudem werden häufig antiseptische Arzneimittel wie Dequaliniumchlorid hinzugefügt.
Zum anderen können Sie Ihre Salzlösung einfach selbst anrühren. Lösen Sie dafür einen Teelöffel Salz in 250 ml lauwarmem Wasser auf – fertig. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie Meer- oder Steinsalz verwenden, weil beide Salze zu 98 Prozent aus Natriumchlorid bestehen. Einfaches Speisesalz reicht zur Herstellung von Gurgelwasser völlig aus.
Mundhygiene mit Salz: Wie Sie gurgeln
Achten Sie darauf, dass sich das Salz vollständig im Wasser gelöst hat und gurgeln Sie mit der Lösung ein bis zwei Minuten lang. Lassen Sie das Salzwasser möglichst tief in den Rachen sinken, um eine möglichst große Fläche zu erreichen.
Bei akuten Beschwerden kann alle zwei bis drei Stunden sechs- bis achtmal am Tag gegurgelt werden.
Nach dem Gurgeln wird die Flüssigkeit ausgespuckt und nicht wiederverwendet.
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