Eine Mundspülung ersetzt weder das Zähneputzen noch den Gebrauch von Zahnseide oder Interdentalbürsten, ist jedoch eine wertvolle Ergänzung.
Antibakterielle Mundspülungen sollen die Beläge auf und zwischen den Zähne lockern, Keime abtöten und so vor Karies und Zahnfleischerkrankungen schützen. Das gilt vor allem, wenn das Reinigen der Zahnzwischenräume vernachlässigt wird.
Viele Menschen verwenden Zahnseide oder Interdentalbürsten nur selten oder gar nicht. Stattdessen versuchen sie, mit der Handzahnbürste oder der elektrischen Zahnbürste die Zahnzwischenräume zu reinigen. Grundsätzlich sind die Borsten von hochwertigen Zahnbürsten oder Bürstenköpfen so geschliffen, dass Sie so auch die Zahnzwischenräume reinigen können. Allerdings müssen Sie sorgfältig und mit Geschick putzen. Mit festen, ruckartigen Bewegungen können Sie das Zahnfleisch schnell verletzten und es so angreifbar für entzündliche Zahnfleischerkrankungen machen.
Eine Mundspülung kann das Säubern der Zahnzwischenräume unterstützen. Sie ist zwar weniger effektiv als eine mechanische Reinigung, aber dafür ist die Anwendung denkbar einfach: Nach dem Zähneputzen spülen Sie einfach circa eine Minute mit der Mundspülung den Mund aus – fertig. Allerdings sollten Sie eine Mundspülung maximal ein- bis zweimal pro Tag verwenden. Laut einer europaweiten Studie könnte ein zu häufiger Gebrauch das Krebsrisiko in den oberen Luft- und Speisewegen erhöhen. Die Zusammenhänge müssen allerdings noch genauer untersucht werden.
Mundspülung und Mundwasser: Was ist der Unterschied?
Die Regale in Drogerien, Supermärkten und Discountern sind voll mit flüssigen Produkten zur Mundhygiene. Mal steht Mundspülung drauf, mal Mundwasser. Gibt es da einen Unterschied?
Mundwasser wird vor dem Spülen mit klarem Wasser verdünnt und soll vor allem den Atem erfrischen. Die Mundspülung wird unverdünnt angewendet und bekämpft so Plaque und Keime. Wer genauer hinschaut, erkennt kariesvorbeugende, zahnfleischpflegende und medizinische Mundspülung.
Die kariesvorbeugende Mundspülung enthält Fluoride, welche Zahnbeläge lockern und die Neubildung hemmen. Darüber hinaus sind häufig kariesreduzierende Zusatzstoffe wie Zinnfluorid oder Aminfluorid enthalten.
Zahnfleischpflegende Mundspülungen enthalten Kräuter oder Inhaltsstoffe, welche beruhigend auf gereiztes Zahnfleisch wirken können und die Durchblutung anregen sollen, um das Zahnfleisch widerstandsfähiger zu machen. Die Entzündung selbst wird jedoch nicht bekämpft.
Medizinische Mundspülungen enthalten Chlorhexidin, ein keimtötender Stoff, der Plaque-Bakterien wirksam bekämpft. Man könnte tatsächlich sagen, dass eine Chlorhexidin-Spülung das Zähneputzen ersetzt, allerdings bei längerer Anwendung mit Nebenwirkungen: Die Zähne werden bräunlich verfärbt. Zudem wird der Geschmacksinn gestört.
Wann sind Mundspülungen empfehlenswert?
Mundspülungen sind empfehlenswert, wenn
- die Zahnhälse freiliegen.
- die Motorik eingeschränkt ist und deshalb gründliches Zähneputzen nur schwer möglich ist.
- der Zahnarzt eine Paradontitis-Behandlung durchgeführt hat.
- Sie eine feste Zahnspange tragen.
Die Verwendung von medizinischen Mundspülungen ist sinnvoll, wenn
- Sie nach einer Operation im Mundbereich den Heilungsprozess unterstützen wollen.
- Sie aufgrund besonderer Umstände (Reisen, Krankenhausaufenthalt) der Mundhygiene nicht in üblicher Form nachkommen können.
Kinder können auch Mundspülungen nutzen, aber nur wenn sie das Ausspucken zuverlässig beherrschen. Ansonsten können sich durch eine Fluorid-Überdosierung weiße Flecken auf den Zähnen bilden. Achten Sie zudem darauf, dass Kinder alkoholfreie Mundspülungen verwenden.
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