Täglich zweimal Zähneputzen ist wichtig, aber die gesunde Ernährung spielt für die Mundhygiene eine ebenso wichtige Rolle. Darüber hinaus fördern bestimmte Lebensmittel die orale Gesundheit und können präventiv gegen Krankheitserreger wirken. Der Verzehr von Ingwer kann sich beispielsweise positiv auf die Mundflora auswirken.
Ingwer ist eine tropische Heilpflanze mit meterhohen, schilfartigen Blättern. Wertvoll für die Gesundheit ist jedoch nicht das Ober- sondern das Unterirdische: der dicke, weit verzweigte Wurzelstock, der ätherische Öle, Scharfstoffe sowie Vitamin C, Magnesium, Calcium, Kalium, Natrium und Phosphor enthält.
Dass Ingwer gesund ist, haben Heiler und Ärzte in China schon vor 5000 Jahren gewusst. Heute gewinnt die scharfe Knolle in der Naturmedizin rund um den Globus mehr und mehr an Bedeutung.
Studie belegt: Ingwer ist für die Mundhygiene ein Gewinn
In einer Studie für Lebensmittel-Systembiologie der Technischen Universität München und des Leibniz-Instituts kam heraus, dass das scharf schmeckende 6-Gingerol aus dem Ingwer die molekularen Abwehrkräfte im menschlichen Speichel stimuliert. Dabei geht es vor allem um die Produktion des Moleküls Lysozym, das im Speichel enthalten und antimikrobiell ist. Das hat Auswirkungen auf die Immunabwehr und hält zudem Zähne, Zahnfleisch und Mundschleimhaut gesund.
Außerdem kann Ingwer helfen, Mundgeruch zu vertreiben. Beim Verdauen von Speiseresten vor allem in Zahnzwischenräumen oder den Zahnfleischtaschen durch anaerobe Bakterien entstehen flüchtige Schwefelverbindungen, die an den Geruch von faulen Eiern erinnern. Das im Ingwer enthaltene 6-Gingerol kann den Atem erfrischen, indem das Enzym Sulfhydryl-Oxidase 1 aktiviert wird, welches üble Gerüche abbaut.
Zur Aktivierung der positiven Ingwer-Eigenschaften können Sie ganz einfach schmale Scheiben Ingwerwurzel vorbereiten und diese bei Bedarf gründlich kauen, damit das Gingerol freigesetzt wird.
Frischer Ingwer kann zudem bei Entzündungen im Mund helfen, weil der Verzehr von Ingwerwurzel das Enzym Cyclooxygenase hemmt und so schmerzlindernd sowie antibakteriell wirken kann. Dazu bereiten Sie sich am besten eine Ingwer-Mundspülung zu.
Wie Sie eine Mundspülung aus Ingwer zubereiten
Schneiden Sie eine Ingwerknolle klein und übergießen Sie die Stücke mit kochendem Wasser. Lassen Sie den Sud ziehen bis dieser abgekühlt ist. Sieben Sie den Sud anschließend ab oder nehmen Sie die Ingwerstücke heraus. Spülen Sie Ihren Mund mit dem Sud ein- bis zweimal täglich. Bei akuten Entzündungen und Beschwerden können Sie die Mundspülung auch mehrmals am Tag nutzen bis Sie eine Linderung spüren. Alternativ können Sie auch bei Entzündungen frische Ingwerstücke kauen, um Ihrer Mundflora etwas Gutes zu tun.
Zahnschmerzen können auch gelindert werden, wenn Sie am besten direkt auf der schmerzenden Stelle Ingwer zerkauen. Falls das zu unangenehm ist, können Sie auch eine Paste mit zerkleinertem Ingwer und Wasser zubereiten, welche Sie auf den Schmerzpunkt auftragen.
Welche Menge an Ingwer pro Tag empfehlenswert ist
Trotz der gesundheitsfördernden Wirkung sollten Sie es mit dem Ingwer-Verzehr nicht übertreiben, weil dann Nebenwirkungen auftreten können. Da die Knolle unter anderem auch die Produktion von Magensäure anregt, kann es bei einem übermäßigen Verzehr zum Beispiel zu Sodbrennen kommen. Experten empfehlen deshalb eine maximale Menge von 50 Gramm pro Tag. Das gilt sowohl für frischen Ingwer als auch für getrocknetes Pulver oder Tee.
Außerdem gilt: Egal, ob Zahnschmerzen, Zahnfleischentzündung oder Mundgeruch: Ingwer kann helfen, aber bekämpft vielleicht nicht die Ursache. Diese sollten Sie bei länger anhaltenden Beschwerden mit Ihrem Zahnarzt klären.
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