Sie wollen eine elektrische Zahnbürste kaufen? Dann haben Sie die Qual der Wahl, denn das Angebot der verschiedenen Hersteller ist groß. Da es um die eigene Gesundheit geht, sind viele durchaus bereit, den einen oder anderen Euro mehr auszugeben.
Geht es Ihnen ähnlich? Dann wissen Sie wahrscheinlich, dass Sie für die elektrische Zahnbürste eines renommierten Herstellers bis zu 300 Euro ausgeben können und Sie haben sich vielleicht gefragt, ob das wirklich nötig ist.
Wer sich die Mühe macht und Testergebnisse recherchiert, wird wahrscheinlich erfahren, dass der Zahnbürsten-Test der hochpreisigen Modelle meist gut ausfällt. Lohnt es sich also, für eine elektrische Zahnbürste tief in die Tasche zu greifen?
Experten sind skeptisch. Grundsätzlich bieten die zusätzlichen Funktionen der hochpreisigen Modelle natürlich Vorteile. Die Andruckkontrolle verhindert, dass mit zu viel Druck geputzt wird. Das ist gut, da ein zu intensives Hin- und Herschrubben den Zähnen und dem Zahnfleisch schadet. Oft als Spielerei abgetan, aber letztendlich hilfreich, sind auch Apps, welche die smarte Zahnbürste mit dem Handy verbindet. Mit einem Blick sehen Sie, welche Stellen gut und welche weniger gut geputzt werden.
Für eine sorgfältige Zahnpflege unbedingt notwendig sind diese und andere Zusatzfunktionen jedoch nicht, denn es kommt vor allem auf die Anwendung an.
Ein hoher Preis sorgt nicht automatisch für gute Putzergebnisse
Wenn Sie beispielsweise nachlässig putzen, weil Sie denken, dass die teure Zahnbürste die Arbeit bestimmt von alleine erledigen wird, wird sich das am Ende rächen. Der Nutzer einer weitaus günstigeren Zahnbürste, der dafür akribisch auf die richtige Putztechnik achtet, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit bessere Ergebnisse erzielen.
Ein schlechtes Putzergebnis kann auch zustande kommen, weil Sie sich bei der teuren elektrischen Zahnbürste für den falschen Bürstentyp entschieden haben. Es gibt zum einen Rotationsbürsten, bei denen sich ein kleiner, runder Kopf dreht und zum anderen Schallzahnbürsten mit vibrierenden Borsten.
Welche Bürste die besseren Putzergebnisse bringt, ist Typsache. Rotierende Bürsten werden anders verwendet als Schallbürsten. Sie sollen nicht hin und her bewegt werden, sondern müssen von Zahn zu Zahn am Zahnfleischrand aufgesetzt werden. Wer sich diese besondere Technik nicht angewöhnen will, ist mit einer Schallzahnbürste besser bedient. Die Erfahrung zeigt zudem, dass Menschen mit einer eingeschränkten Feinmotorik, wie Kinder oder Senioren, meist mit einer Schallzahnbürste besser klar kommen.
Was sogar die teuerste Zahnbürste nicht kann
Hinzu kommt, dass selbst die teuerste Bürste die Zahnzwischenräume nicht ausreichend reinigen kann. Rund Zweidrittel der Zahnoberfläche bleiben also ungeputzt, wenn Sie ausschließlich eine Zahnbürste nutzen. Egal, ob diese 300 oder 30 Euro gekostet hat. Für die Reinigung der Zahnzwischenräume benötigen Sie Zahnseide oder Interdentalbürsten. Was besser ist? Das ist auch wieder Typsache. Für Menschen, die zu einer Parodontitis neigen sind eher Interdentalbürsten empfehlenswert. Für Menschen, die mit Karies ein Problem haben, ist Zahnseide besser geeignet.
Sie sehen: Richtig oder falsch gibt es in der Zahnpflege nicht, weil viele Faktoren mit reinspielen: Die Größe des Bürstenkopfes, die Technik der elektrischen Zahnbürste oder die Neigung zu bestimmten Zahn- beziehungsweise Zahnfleischerkrankungen.
Wie Sie die richtige Kaufentscheidung treffen
Deshalb ist es empfehlenswert, beim Kauf einer elektrischen Zahnbürste die Meinung des Zahnarztes einzuholen. Sie oder er kennt die Schwachstellen in Ihrem Mund und kann Sie auch beraten, das Beste aus der jeweiligen Zahnbürste herauszuholen.
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