Was Mundhygiene mit Ihrem Gehirn zu tun hat

Was Mundhygiene mit Ihrem Gehirn zu tun hat

Eine sorgfältige Mundhygiene ist wichtig. Zum einen für ein strahlendes Lächeln, denn mit der Zahnbürste beseitigen Sie unschönen Zahnbelag und schützen Ihre Zähne vor Kariesbefall. Zum anderen beugen Sie der sogenannten Parodontitis vor, einer chronischen Entzündung des Zahnfleisches, von der rund zehn Millionen Deutsche betroffen sind.

Zahnärzte untersuchen nicht nur die Zähne, sondern auch das Zahnfleisch, weil eine Parodontitis auch andere Krankheiten begünstigen kann.

Mindestens 700 verschiedene gute und schlechte Bakterien tummeln sich in Ihrem Mund. Geraten diese aus dem Gleichgewicht, hat das direkten Einfluss auf das Zahnfleisch. Es gibt inzwischen Belege dafür, dass Parodontitis auch andere Infektionen auslösen beziehungsweise zumindest begünstigen kann.

Neue Studie: Wie Mundhygiene und Demenz zusammenhängen

Laut einer Studie der Universität Minnesota bekommen Menschen mit Zahnfleischerkrankungen in der Mitte des Lebens mit einer größeren Wahrscheinlichkeit in den nächsten 20 Jahren eine Demenz oder eine andere leichte geistige Beeinträchtigung. Unter denjenigen mit schwerer Parodontitis waren es doppelt so viele. Unklar blieb allerdings, ob die Bakterien die Krankheit verursachen, zu ihrer Entstehung beitragen oder den Körper „nur“ anfälliger machen.

Möglich wäre, dass durch das Ungleichgewicht zwischen guten und schlechten Bakterien die Konzentration bestimmter Botenstoffe im Blut erhöht und eine Immunantwort ausgelöst wird, die eine Entzündung hervorrufen könnte. Die wiederum könnte eine Rolle spielen bei der Entwicklung von Demenz.

Wissenschaftler vermuten zudem, dass es auch einen Zusammenhang zwischen Zahnfleischentzündungen und Diabetes mellitus, chronischen Atemwegserkrankungen, Rheuma, Herzinfarkten und Schlaganfällen gibt. Zumindest wird dies in Medizinerkreisen als plausibel diskutiert.

Parodontitis: Schleichende Entwicklung mit schweren Folgen

Wer eine Parodontitis vermeidet, reduziert also das Risiko anderer, schwerwiegender Krankheiten. Gefährlich ist, dass viele Menschen gar nicht wissen, dass sie Parodontitis haben, weil die Krankheit schleichend beginnt und fortschreitet. Deshalb ist der regelmäßige Zahnarztbesuch so wichtig und unbedingt empfehlenswert.

Der Zahnarzt prüft, ob sich sogenannte Zahnfleischtaschen gebildet haben und kann diese gegebenenfalls behandeln. Zahnfleischtaschen entstehen im Laufe einer Zahnfleischentzündung. Darin sammeln sich die Bakterien, die nach und nach das Gewebe angreifen und später sogar abbauen. Die Zähne können locker werden oder schlimmstenfalls sogar ausfallen.

Ursachen für entzündetes Zahnfleisch können sein:

  • Mangelnde Mundhygiene
  • Lange Verwendung der Zahnbürste oder des Bürstenkopfes
  • Keine Verwendung von Zahnseide oder Interdentalbürsten
  • Plaque (Ansammlung von Bakterien, die über einen längeren Zeitraum nicht entfernt wurden)
  • Genetische Veranlagung

Was Sie für ein gesundes Zahnfleisch tun können

Eine gute Mundhygiene ist ein Gewinn für Ihre Gesundheit und könnte helfen, schlimme Krankheiten zu vermeiden.

Beugen Sie deshalb unbedingt einer Parodontitis vor, indem Sie diese einfachen Regeln der Mundhygiene beherzigen:

  • Putzen Sie mindestens zweimal am Tag die Zähne, gerne auch dreimal, jeweils nach den Hauptmahlzeiten. Falls Sie Lebensmittel mit einem hohen Säuregehalt zu sich genommen haben, sollten Sie eine halbe Stunde warten, bevor Sie die Zähne putzen.
  • Verwenden Sie Zahnseide oder Interdentalbürsten, um die Zahnzwischenräume effektiv zu reinigen.
  • Wechseln Sie alle zwei bis drei Monate die Zahnbürste beziehungsweise den Bürstenkopf.
  • Gehen Sie regelmäßig zur professionellen Zahnreinigung. Der Dentalhygieniker bespricht mit Ihnen mögliche Problemzonen und zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Mundhygiene noch verbessern können.
  • Vereinbaren Sie ein- bis zweimal im Jahr einen Kontrolltermin bei Ihrem Zahnarzt, um eine beginnende Parodontitis frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können.

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