Blutet Ihr Zahnfleisch beim Zähneputzen? Viele Menschen leiden an Zahnfleischbluten und viele von ihnen nehmen es kaum wahr. Dass beim Ausspucken nach dem Zähneputzen ein bisschen Blut dabei ist, stört nicht besonders. Rötungen oder leichte Schwellungen werden ebenfalls als harmlos abgetan.
Zahnfleischentzündungen beziehungsweise Zahnfleischbluten zu verharmlosen, ist jedoch gefährlich, da schlimmstenfalls Zahnverlust droht. Zudem können Zahnfleischentzündungen Auswirkungen auf den allgemeinen Gesundheitszustand haben. Besonders betroffen sind schwangere Frauen und Frauen über 50.
Was ist eine Parodontitis?
Nahrungsreste, die nach dem Genuss von Lebensmitteln oder Getränken zum Beispiel an den Zähnen hängen bleiben, werden in Bakterien umgewandelt. Diese Bakterien scheiden Säuren und Giftstoffe aus, die zu Entzündungen des Zahnfleischs, einer sogenannten Parodontitis, führen können. Da sich die Bakterien gerne zwischen den Zähnen und dem Zahnfleisch, also am Zahnfleischrand, ansiedeln, entstehen tiefe Zahnfleischtaschen, in denen sich die Bakterien optimal vermehren können. Bei chronischen Entzündungen bildet sich mit der Zeit der Knochen um den Zahn zurück. Die Zähne sitzen locker und können schlimmstenfalls ausfallen. Zudem können die Bakterien über die Blutbahnen in den Körper gelangen. Deshalb gilt Parodontitis als Risikofaktor für Herzerkrankungen, Schlaganfall, Gefäßverschlüsse, Alzheimer, Parkinson, Rheuma und Diabetes.
Warum Frauen ein höheres Parodontitis-Risiko haben
Die Entstehung einer Parodontitis wird begünstigt, wenn die Zahnpflege vernachlässigt wird. Werden Zahnbeläge nicht sorgfältig entfernt, haben die Bakterien ein leichtes Spiel. Zudem ist inzwischen bekannt, dass es auch eine genetische Vorbelastung, also eine erbliche Veranlagung für Parodontitis gibt. Diese kann bis zu 50 Prozent des Risikos ausmachen.
Darüber hinaus beeinflussen hormonell bedingte Faktoren das Risiko, an einer Parodontitis zu leiden. Eigentlich sind die Männer wegen des Einflusses der männlichen Sexualhormone anfälliger für Parodontitis. Bei Frauen steigt das Risiko in bestimmten Lebenssituationen jedoch exponentiell an. Dazu gehören Schwangerschaften, die Wechseljahre und Phasen mit hormonellen Schwankungen.
Während der Wechseljahre wird das Zahnfleisch weniger durchblutet. Es ist weicher und anfälliger für Bakterien. Der Mangel an Östrogen kann zu Zahnfleischentzündungen führen.
Während der Schwangerschaft gerät der Hormonhaushalt der Frau komplett durcheinander, was direkte Auswirkungen auf das Zahnfleisch haben kann. Entzündungen gut im Blick zu haben, ist wichtig, weil durch eine Parodontitis die Gefahr einer Frühgeburt oder die von Geburtskomplikationen steigt. Zudem können die Babys zu einem Untergewicht neigen.
Was Frauen im Kampf gegen Parodontitis tun können
Fast jeder zweite Mensch in Deutschland bekommt im Laufe seines Lebens eine Parodontitis. Frauen sollten sich bewusst machen, dass das Risiko während einer Schwangerschaft oder in den Wechseljahren besonders hoch ist. Die Entfernung der Bakterien aus dem Mundraum sollte dann besonders sorgfältig erledigt werden:
- · Putzen Sie zwei- bis dreimal täglich für mindestens zwei Minuten die Zähne.
- · Reinigen Sie die Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürsten.
- · Gehen Sie mindestens zweimal jährlich zu einer professionellen Zahnreinigung.
- · Verzichten Sie auf Nikotin.
- · Schränken Sie den Genuss von Süßigkeiten ein.
Die Symptome für eine Parodontitis sind:
- · Geschwollenes Zahnfleisch
- · Glänzend rotes, trockenes Zahnfleisch
- · Regelmäßiges Zahnfleischbluten
- · Veränderung der Zahnfleischfarbe
- · Eiter im Mundraum
- · Karies und Kieferprobleme
Frauen während der Wechseljahre oder einer Schwangerschaft sollten verstärkt auf diese Symptome achten und diese unbedingt ernst nehmen. Wenn Sie erste Anzeichen einer Parodontitis bemerken oder Beschwerden haben, sollten Sie unbedingt einen zahnärztlichen Rat einholen und die Parodontitis frühzeitig behandeln lassen.
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