Kreidezähne: Was Sie darüber wissen sollten

Kreidezähne: Was Sie darüber wissen sollten

Sie haben auf einem Zahn Ihres Kindes gelblich-bräunliche Flecken oder Furchen entdeckt? Außerdem klagt Ihr Kind über Schmerzen beim Zähneputzen sowie empfindliche Zähne beim Verzehr von kalten oder heißen Speisen?

Dann sollten Sie unbedingt einen Kontrolltermin bei Ihrem Zahnarzt vereinbaren, weil Ihr Kind einen Kreidezahn haben könnte.

Kreidezähne treten bei Kindern immer häufiger auf. Laut einer Mundgesundheitsstudie des Instituts der Deutschen Zahnärzte ist inzwischen jedes dritte zwölfjährige Kind betroffen. Woher die Krankheit kommt, ist noch unklar.

In Betracht gezogen werden Erkrankungen des Kindes in den ersten vier Lebensjahren, vor allem Windpocken, Masern, Bronchitis oder Asthma, Antibiotikagaben in den ersten drei Lebensjahren, Erkrankungen der Mutter während der Schwangerschaft, Komplikationen während der Geburt, erbliche Vorbelastungen oder Umweltprobleme wie Mikroplastik. Einen wissenschaftlichen Beleg gibt es jedoch für keine dieser Ursachen.

Eine Analyse der Barmer-Krankenkasse ergab, dass Kinder in den westlichen und nordöstlichen Bundesländern Deutschlands häufiger betroffen sind. In Nordrhein Westfalen werden beispielsweise doppelt so viele Kinder mit Kreidezähnen behandelt wie im Stadtstaat Hamburg. Einen Hinweis auf eine bestimmte soziale Verteilung gibt es nicht. Das heißt: Es kann jedes Kind aus jedem Haushalt treffen.

Was sind Kreidezähne?

Kreidezähne sind Zähne, die einen deutlich weicheren Zahnschmelz als gesunde Zähne haben. Normalerweise ist der Zahnschmelz eine äußerst widerstandsfähige Substanz. Wir können damit selbst harte Lebensmittel kauen, ohne dass der Zahnschmelz beschädigt wird. Die hohe Belastbarkeit liegt am Mineral Hydraxylapatit, das als Grundlage für unsere Zähne und Knochen dient und zu 95 % im Zahnschmelz enthalten ist.

Bei Kreidezähnen enthält der Zahnschmelz weniger Mineralien und dafür mehr Wasser und Protein. Deshalb sind Kreidezähne weicher sowie auf der Oberfläche rau und porös. Bakterien haben bei Kreidezähnen ein leichtes Spiel, weil der empfindliche Zahnschmelz keinen optimalen Schutz bietet. Kreidezähne sind somit viel anfälliger für Karies als gesunde Zähne.

Was Sie als Eltern tun können

Kreidezähne entstehen nicht von heute auf morgen. Die ersten Veränderungen bleiben oft unbemerkt beziehungsweise sind für Laien kaum erkennbar. Deshalb ist es wichtig, dass Sie regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt mit Ihrem Kind ab dem ersten Zahn wahrnehmen.

Diagnostiziert der Zahnarzt Kreidezähne in einem frühen Stadium, kann der betroffene Zahn anfangs mit Fluorid oder einem Schutzlack behandelt werden. Ist bereits die Struktur des Zahns angegriffen, können Füllungen und Kronen helfen, den Zahn zu erhalten. Bei einer fortgeschrittenen Ausprägung des Kreidezahns kann es notwendig sein, den Kreidezahn zu entfernen. Im Anschluss daran wird eine kieferorthopädische Behandlung notwendig, um die Lücke zu schließen.

Da die Ursache für Kreidezähne noch nicht bekannt ist, können Sie die Entstehung nicht gezielt vermeiden. Letztendlich können Sie nur regelmäßig zum Zahnarzt gehen und auf eine sorgfältige Mundhygiene achten, denn diese ist sowohl für Kreidezähne als auch für gesunde Zähne wichtig.

Bei den meisten Kindern zählt Zähneputzen nicht zu den Lieblingsbeschäftigungen, unter anderem weil Kinder die langfristigen Folgen ungeputzter Zähne nicht einschätzen können. Hier sind Sie als Eltern gefragt, um Ihr Kind an eine gute Mundhygiene zu gewöhnen. Dazu zählt zum einen, dass mindestens zweimal am Tag die Zähne mit der richtigen Putztechnik geputzt werden und zum anderen eine zahngesunde Ernährung mit möglichst wenig Zucker und Säuren.

 

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