Zu einer guten Mundhygiene gehören das Putzen der Zähne mit einer Zahnbürste und fluoridhaltiger Zahnpasta sowie das Reinigen der Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürsten. Wer Zahnfleisch und Zähne optimal vor Erkrankungen schützen will, sollte darüber hinaus auf seine Ernährung achten.
In Ihrem und in jedem anderen Mund herrscht ein reges Treiben, denn dort tummelt sich einiges an Bakterien. Das allein ist nicht schlimm, aber es gibt Bakterien, die von einem Überangebot an Zucker profitieren. Diese Bakterien nutzen den Zucker, um sich explosionsartig zu vermehren, was zu Ihrem Nachteil ist. Zudem wird der Zucker in Säuren verwandelt, welche die Zähne angreifen. Ihr Zahnarzt spricht von Karies.
Bei Parodontitis, das ist eine bakterielle Entzündung des Zahnbettes, wird das Wachstum einiger Bakterien durch Zucker ebenfalls begünstig. Dadurch kann die Krankheit schneller fortschreiten, was sehr gefährlich ist, da dies für die Patienten meist unbemerkt geschieht. Bleibt Parodontitis lange Zeit unbehandelt, kann dies zur einer Lockerung oder dem Verlust der Zähne führen.
Zucker: Der Feind im Essen
Der Verzehr von Zucker ist also für die Zähne und das Zahnfleisch eine Gefahr. Dennoch wird sehr viel Zucker konsumiert. Der rechnerische Pro-Kopf-Verbrauch von Zucker in Deutschland belief sich im Wirtschaftsjahr 2019/20 auf 33,8 Kilogramm. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, die Aufnahme an freien Zucker auf unter 10 Energieprozent zu reduzieren. Dies entspricht nicht mehr als 50 Gramm Zucker pro Tag.
Eine Zuckerreduzierung fällt schwer, weil zum einen viele gerne süß essen. Zum anderen dient Zucker als Geschmacksverstärker und erhöht die Haltbarkeit. Deshalb ist Zucker in vielen industriellen Lebensmitteln enthalten, auch in herzhaften, wie zum Beispiel in Tiefkühlkost, Chips, Salatsoßen oder Fertiggerichten.
Tipps rund um die zahngesunde Ernährung
Beim Kauf von Industrieprodukten lohnt immer ein kritischer Blick auf die Inhaltsstoffe. Darüber hinaus tun Sie Ihren Zähnen Gutes, wenn Sie im Alltag auf Folgendes achten:
Die Zähne profitieren, wenn Sie intensiv kauen, weil dadurch zum einen die Zähne (vor allem die Kauflächen) gereinigt werden. Zum anderen regt Kauen die Speichelproduktion an. Das normalisiert den pH-Wert und remineralisiert die Zähne. Für den Verzehr gut geeignet sind Gemüse, wie Kohlrabi oder Möhren sowie zuckerarmes Obst, wie Äpfel. Je mehr Kauleistung erforderlich ist, desto besser.
Trinken Sie täglich ein bis zwei Liter Wasser oder ungesüßten Tee. Verzichten Sie unbedingt auf zuckerhaltige Getränke, die die Zähne regelrecht mit Zucker umspülen. Karies hat so ein leichtes Spiel. Bedenken Sie, dass auch Säfte und Saftschorlen Zucker sowie Säuren enthalten, welche die Zähne zusätzlich angreifen.
Kauen Sie Zahnpflege-Kaugummis, um zum einen die Kaufflächen mechanisch zu reinigen und zum anderen die Speichelproduktion anzuregen. Einen Kaugummi zu kauen, ersetzt allerdings nicht das Zähneputzen. Nicht empfehlenswert ist das Kaugummi-Kauen für Menschen, die nachts mit den Zähne knirschen. Die ohnehin verspannten Kiefermuskeln werden dadurch zusätzlich belastet.
Kariesfördernde Bakterien lieben alle Arten von Haushaltszucker, egal, ob Glucose, Maltose, Fructose oder Saccharose. Weniger beliebt sind Zuckerersatzstoffe, wie Sorbit, Xylit oder Erythrit, da diese nicht von den Bakterien zu Säuren verstoffwechselt werden.
Gönnen Sie Ihren Zähnen eine Zucker-Pause. Verkneifen Sie sich das Bonbon oder den Snack zwischendurch und essen Sie stattdessen nur zu den Hauptmahlzeiten.
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