Karies ist Ihnen sicherlich ein Begriff. Nur 2,5 Prozent aller 35- bis 44-Jährigen sind kariesfrei, bei den 65- bis 74-Jährigen geht der Anteil sogar gegen null. Im Durchschnitt werden 18 Zähne des menschlichen Gebisses von Karies befallen. Die Wahrscheinlichkeit ist also groß, dass Sie selbst ebenfalls betroffen sind oder es waren und eine Behandlung in Form einer Füllung oder Krone erhalten haben.
Wird die Karies zu spät erkannt, verursacht sie Zahnschmerzen und kann schlimmstenfalls zu einem Zahnverlust führen. Es ist deshalb in Ihrem eigenen Interesse, die Neubildung von Karies zu vermeiden.
Wie Karies entsteht
Dafür ist es wichtig, dass Sie wissen, warum Karies entsteht. Sie können sich das so vorstellen: Wenn Sie etwas essen, entstehen Säuren, welche die Zähne angreifen. Der körpereigene Abwehrmechanismus in Form von Speichel ist dann sofort zur Stelle. Er spült die Essensreste und damit die Säuren von den Zähnen weg und trägt dazu bei, die Säuren abzuschwächen und zu neutralisieren. Darüber hinaus enthält der Speichel Mineralien, welche die angegriffenen und demineralisierten Bereiche des Zahns wieder aufbauen.
Das System ist eigentlich ganz schön ausgeklügelt, kann aber aus dem Gleichgewicht geraten, wenn beispielsweise häufig zwischen den Mahlzeiten Speisen oder zuckerhaltige Getränke konsumiert werden. Schon ein Bonbon kann eine Säureattacke auslösen, welche der Speichel nicht mehr ausgleichen und reparieren kann.
Karies: Es kommt auf das Gleichgewicht in Ihrem Mund an
Eine Verschiebung des Gleichgewichts zugunsten zahnschädigender Faktoren über einen längeren Zeitraum führt zu einer Demineralisierung (Mineralauslösung) aus der Zahnoberfläche und es entstehen kariöse Läsionen (Löcher).
Säuren, die durch Essen und Trinken entstehen, spielen bei der Bildung von Karies eine ganz entscheidende Rolle. Darüber hinaus enthält der Zahnbelag (Plaque) Bakterien, welche die Bildung von Karies ebenfalls vorantreiben.
Erste Anzeichen einer Karies sind weißliche bis bräunliche Flecken auf den Zähnen. Wenn später der Zahnschmelz durchbrochen ist, treten Schmerzen auf. Im Anfangsstadium lässt sich das Fortschreiten der Karies noch stoppen, später kann ein Zahnarzt die kariöse Substanz entfernen und mit einer Füllung verschließen.
Wie Sie das Karies-Risiko reduzieren
Sie senken Ihr Karies-Risiko, indem Sie Zwischenmahlzeiten vermeiden und den Verzehr von Nahrungsmitteln mit viel Stärke und Zucker reduzieren. Putzen Sie zudem Ihre Zähne zweimal täglich mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass schon kleine Mengen Fluorid den Mineralverlust vermindern. So wird automatisch die Remineralisierung der Zähne unterstützt. Ergänzend zur Zahnpasta können Sie noch andere Fluorid-Produkte verwenden. Es gibt beispielsweise fluoridhaltige Mundspülungen oder Nahrungsergänzungsmittel, um Ihre Zähne gesund und sauber zu halten. Zudem können Sie große Vertiefungen in manchen Backenzähnen von einem Zahnarzt oder einem Prophylaxe-Assistenten mit Kunststoff auffüllen und versiegeln lassen. So werden die Zahnoberflächen optimal vor Plaque und Säuren geschützt.
Ob Sie Karies bekommen und wie schlimm die Folgen sind, hängt also zu einem großen Teil von Ihnen ab. Dabei zählt die sorgfältige Mundhygiene zu den wichtigste Maßnahmen zur Karies-Vorbeugung. Außerdem ist es wichtig, dass Sie zwei Mal im Jahr Kontrolltermine bei Ihrem Zahnarzt wahrnehmen, damit Karies frühzeitig erkannt und entsprechend behandelt werden kann.
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