Zucker gibt Speisen und Getränken Süße, sorgt für einen angenehmen Geschmack. Außerdem gilt Zucker als wichtige Energiequelle, aber Vorsicht ist geboten, weil Zucker gesundheitliche Probleme (Übergewicht, Typ-2-Diabetes, Herzkrankheiten) verursachen und den Zähnen schaden kann.
Das heißt: Eigentlich schadet nicht der Zucker den Zähnen. Es sind vielmehr die Bakterien in unserem Mund, die den Zucker als Nahrungsquelle nutzen und dabei schädliche Säuren produzieren. Diese greifen den Zahnschmelz an, der die Aufgabe hat, unsere Zähne vor schädlichen Kariesbakterien zu schützen. Schäden am Zahnschmelz können weder repariert noch regeneriert werden. Ein Zahn mit beschädigtem Zahnschmelz ist anfälliger für Karies, Zahnfleischerkrankungen und Zahnverlust.
Gesundheitsexperten raten, den Zuckerkonsum zu reduzieren und auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, die Zuckeraufnahme auf weniger als 10 % der täglichen Kalorienzufuhr zu reduzieren.
Versteckte Zuckerfallen sorgen für Säureattacken
Den Zuckerkonsum im Hinblick auf die Zahngesundheit zu kontrollieren, fällt schwer, weil viele Lebensmittel versteckten Zucker beinhalten. Der Zuckergehalt ist hoch, obwohl man das gar nicht erwartet hätte. Hier ein paar Beispiele:
- · Fruchtjoghurt: 12 bis 16 Gramm pro Becher
- · Ketchup: 4 bis 6 Gramm pro Esslöffel
- · Müsliriegel: bis zu 20 Gramm pro Riegel
- · Fertigsalate mit Dressing: oft 5 bis 10 Gramm pro Portion
- · Smoothies und Fruchtsäfte: bis zu 30 Gramm pro Glas
- · Frühstücks-Ceralien: bis zu 40 % Zuckeranteil
- · Getrocknete Datteln: 63 bis 66 Gramm pro 100 Gramm
Wichtig: Saccharose, Glukose, Fruktose, Dextrose, Sirup, Maltodextrin oder Gerstenmalzextrakt sind alles Zuckerarten.
Light-Produkte geben dem Verbraucher das Gefühl, sich zuckerärmer und gesünder zu ernähren. Allerdings heißt „zuckerfrei“ nicht „säurefrei“. In zuckerfreien Getränken ist häufig mehr Zitronensäure enthalten. Diese ist für den Zahnschmelz gefährlicher als Zucker.
Besonders verwirrend ist, dass auch herzhafte Lebensmittel zuckerhaltig sind. Chips enthalten beispielsweise Stärke aus Mehrfachzuckern, die von den Bakterien zwar schwerer abgebaut werden können, aber länger im Mund bleiben. Grundsätzlich gilt: Bei stärkehaltigen Nahrungsmitteln wie Kartoffeln oder Brot ist ebenfalls Vorsicht geboten.
Wie Sie Zuckerfallen vermeiden
Auf Zucker komplett zu verzichten, ist nahezu unmöglich, aber Zuckerfallen können vermieden werden. Hier ein paar Tipps:
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· Lesen Sie aufmerksam die Etiketten. Je weiter oben Zucker (egal welche Art) auf der Zutatenliste steht, desto mehr ist enthalten.
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· Verzichten Sie auf Fertiggerichte. Als Geschmacksausgleich, für eine bessere Konsistenz, als Konservierung und Appetitanregung ist in Fertiggerichten oft reichlich Zucker enthalten. Es ist besser, mit frischen Zutaten zu kochen. Das gilt schon fürs Müsli. Statt eine Fertigmischung zu kaufen, können Sie sich selbst Müsli mit Cerealien, frischem Obst und ungesüßten Naturjoghurt mischen. Zahngesunde Ernährung geht einfacher als Sie denken.
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· Stellen Sie Ihre Trinkgewohnheiten um: Wasser oder ungesüßter Tee löscht genauso oder vielleicht sogar noch besser den Durst als Softdrinks und Fruchtsäfte.
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· Kauen Sie nach dem Essen einen zuckerfreien Zahnpflegekaugummi: Das Kauen regt den Speichelfluss an und unterstützt so den Abbau von Zucker, Säuren und anderen zahnschädigenden Substanzen. Außerdem leistet der Speichel einen Beitrag zur Remineralisierung der Zähne. Das heißt: Mithilfe des Speichels kann aufgeweichter Zahnschmelz härten.
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· Genießen Sie Zucker bewusst. Gönnen Sie sich ab und zu eine echte Zuckerbombe, um die Lust auf Süßes zu befriedigen. Das ist besser, als ständig versteckte Zuckerquellen den Zähnen zuzumuten.
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· Warten Sie nach dem Essen ca. 30 Minuten mit dem Zähneputzen . Wer direkt nach dem Essen die Zähne putzt, läuft Gefahr, den aufgeweichten Zahnschmelz wegzuschrubben. Spülen Sie den Mund erst einmal mit klarem Wasser aus und putzen Sie nach einer halben Stunde. Dann kann der Speichel einen Teil der Säuren neutralisieren.
- · Steigen Sie auf Zuckerersatzprodukte um, zum Beispiel Birkenzucker.
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