Ein strahlend weißes Lächeln gilt heute als Schönheitsideal – sowohl im Bewerbungsgespräch als auch beim ersten Date oder auf Instagram. Kein Wunder also, dass Bleaching gefragter denn je ist. Was viele unterschätzen: Der Wunsch nach weißen Zähnen bringt auch Risiken mit sich. Von überempfindlichen Zähnen über gereiztes Zahnfleisch bis hin zu dauerhaften Schädigungen des Zahnschmelzes – nicht jede Methode ist harmlos, und nicht jedes Produkt hält, was es verspricht.
Insbesondere Social-Media-Trends und vermeintlich „natürliche Hausmittel“ können mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen. Gleichzeitig gibt es aber auch bewährte und sichere Verfahren – sowohl beim Zahnarzt als auch für den Hausgebrauch.
Wir geben Ihnen Antworten auf Ihre Fragen. Welche Whitening-Trends gibt es überhaupt? Welche Methoden funktionieren? Was sollten Sie besser sein lassen? Wie können Ihre individuellen Bedürfnisse berücksichtigt werden?
Professionelles Bleaching: Die schnellste und effektivste Methode
Wer sich schnelle, sichtbare Ergebnisse wünscht, sollte über ein professionelles Bleaching in der Zahnarztpraxis nachdenken. Zahnmedizinisches Fachpersonal behandelt die Zähne im Rahmen eines Bleachings mit hochkonzentrierten Wasserstoffperoxid- oder Carbamidperoxid-Gelen. Zudem kommt oft LED- oder Lasertechnologie zum Einsatz, um die Wirkstoffe zusätzlich zu aktivieren und den Aufhellungseffekt zu verstärken.
Hier die Vor- und Nachteile im Überblick:
Vorteile:
- Sichtbare Ergebnisse nach nur einer Sitzung
- Aufhellung um bis zu acht Farbstufen möglich
- Medizinisch begleitet, dadurch sicherer
Nachteile:
- Kostenpunkt: ca. 300–600 €
- Temporäre Empfindlichkeit der Zähne möglich
- Nicht für alle Zahnzustände geeignet (problematisch wird das Bleaching zum Beispiel bei Karies oder bei Rissen im Zahnschmelz)
Bleaching zu Hause mit Peroxid: Langsam, aber wirkungsvoll
Einige Zahnärzte bieten an, Peroxid-Schienen anzufertigen – für ein Bleaching zu Hause. Zudem gibt es frei verkäufliche Peroxid-Produkte. Die Peroxid-Konzentration ist niedriger als bei den Produkten, die in der Zahnarztpraxis verwendet werden. Die Anwendung erfolgt über mehrere Tage oder Wochen. Das Ergebnis kann sich bei konsequenter Anwendung in der Regel sehen lassen.
Vorteile:
- Günstiger als das professionelle Bleaching beim Zahnarzt
- Bei regelmäßiger Anwendung langfristig wirksam
- Individuell steuerbar
Nachteile:
- Ergebnis braucht Geduld (2–4 Wochen)
- Leichte Reizungen des Zahnfleisches sind möglich
- Risiko bei unsachgemäßer Anwendung
Bleaching-Strips: Komfortabel und effektiv bei leichten Verfärbungen
Bleaching- oder Whitening-Strips sind dünne Folien, die mit Bleaching-Gel beschichtet sind und direkt auf die Zähne geklebt werden. Es gibt in diesem Bereich gute Produkte, teilweise sogar mit LED-Unterstützung. Insbesondere bei leichten Verfärbungen kann es sich lohnen, mit dieser kostengünstigen Methode einzusteigen.
Vorteile:
- Einfach in der Anwendung
- Günstig (ca. 30–70 €)
- Sichtbare Effekte innerhalb von 7–14 Tagen
Nachteile:
- Nur begrenzte Aufhellung möglich
- Nicht für schiefe oder eng stehende Zähne geeignet
- Empfindlichkeit der Zähne kann zunehmen
PAP statt Peroxid: Der sanfte Trend beim Bleaching
Relativ neu sind Bleachingprodukte mit PAP (Phthalimid-Peroxy-Caproic Acid) – eine nicht-peroxidische Verbindung, die Zähne aufhellen kann, ohne freie Radikale zu bilden. Dadurch soll sie zahnschonender und weniger reizend sein.
Vorteile:
- Geringes Risiko für Empfindlichkeit
- Keine Gefahr für Zahnfleisch oder Zahnschmelz
- Für empfindliche Personen geeignet
Nachteile:
- Weniger wissenschaftliche Langzeitdaten
- Der Aufhellungseffekt kann geringer sein als bei Peroxidprodukten
Whitening-Zahnpasten: Mehr Schein als Sein?
Zahnpasten mit Whitening-Effekt versprechen ein helleres Lächeln durch tägliches Putzen. Meist enthalten sie abrasive Putzkörper, Enzyme oder Aktivkohle, um Verfärbungen entfernen zu können. Whitening-Zahnpasten können jedoch keine echte Farbaufhellung bewirken. Sie reinigen lediglich oberflächlich.
Vorteile:
- Ideal zur Pflege nach dem Bleaching
- Entfernt oberflächliche Verfärbungen (z. B. durch Kaffee, Tee, Rotwein)
- Kostengünstig
Nachteile:
- Kein tatsächliches Bleaching
- Die abrasiven Putzkörper können den Zahnschmelz angreifen
- Der Nutzen von Aktivkohle ist medizinisch umstritten
Hausmittel wie Zitrone, Backpulver & Co? Finger weg!
Immer wieder kursieren DIY-Tipps wie Zähneputzen mit Zitronensaft, Backpulver oder sogar Erdbeeren im Netz. Diese Methoden mögen kurzfristig kleine Effekte zeigen, können aber den Zahnschmelz irreparabel schädigen. Besonders Säuren greifen die Zahnoberfläche an und erhöhen langfristig das Risiko für Karies und Schmerzempfindlichkeit.
Fazit: Was funktioniert beim Bleaching wirklich?
Wer eine sichtbare und sichere Zahnaufhellung möchte, sollte auf bewährte Methoden setzen: Professionelles Bleaching oder gut geprüfte Home-Produkte mit Peroxid oder PAP bieten den besten Mix aus Wirkung und Sicherheit. Whitening-Zahnpasten und Strips sind gute Ergänzungen, aber keine Wundermittel. Und: Keine Methode ersetzt die gründliche tägliche Zahnpflege und regelmäßige Zahnarztbesuche.
Grundsätzlich gilt: Vor jeder Bleaching-Anwendung lohnt sich ein Besuch bei der Zahnärztin oder dem Zahnarzt – um sicherzustellen, dass keine Karies, Risse oder Zahnfleischprobleme vorliegen. Denn ein gesundes Lächeln ist die beste Grundlage für ein weißes!
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