Interdentalbürsten: Kleine Bürsten mit großer Wirkung

Nach dem Essen Zähne putzen nicht vergessen. Das weiß jedes Kind und die meisten Menschen halten sich auch an die wichtigste Grundregel der Mundhygiene. Bei der Reinigung der Zahnzwischenräume sieht es leider anders aus. Laut einer Befragung des Forsa-Instituts vernachlässigen rund 41 Prozent aller Deutschen die Reinigung der Zahnzwischenräume. Dabei ist es sehr wichtig, dass Sie diese ebenso gründlich und sorgfältig reinigen wie Außen-, Innen- und Kaufflächen.

Manch einer macht sich gar nicht bewusst, dass 30 Prozent der Zahnoberfläche auf die Zahnzwischenräume entfallen – ein Platz, an dem sich gerne und oft Speisereste sammeln und sich als bakterielle Zahnbeläge festsetzen. Werden diese Beläge nicht gründlich entfernt, sind Karies, Zahnfleischentzündungen oder Mundgeruch die Folge.

Zur sorgfältigen Reinigung der Zahnzwischenräume reicht eine normale Zahnbürste nicht aus – egal, ob Handzahnbürste oder elektrische Zahnbürste. Stattdessen brauchen Sie Zahnseide oder spezielle Bürsten, sogenannte Interdentalbürsten. Zahnseide hat den Vorteil, dass Sie damit auch in sehr enge Zahnzwischenräume kommen.

Interdentalbürsten sind vor allem für die Reinigung größerer Zahnzwischenräume gut geeignet. Außerdem lassen sich auch Brücken oder Zahnspangen gründlich säubern.

Wie Sie Interdentalbürsten richtig nutzen

Bitte nehmen Sie sich für die Reinigung der Zahnzwischenräume genügend Zeit, um Verletzungen des Zahnfleischs zu vermeiden.

Bevor Sie mit dem Putzen loslegen, brauchen Sie eine Interdentalbürste in der richtigen Größe. Die Bürste passt, wenn diese senkrecht zum Zahnzwischenraum mit mäßigem Druck und Widerstand eingeführt werden kann. Zu große Bürsten sorgen für eine zu starke Reibung. Dadurch kann das Zahnfleisch verletzt oder der empfindliche Zahnschmelz beschädigt werden. Ein bisschen Druck ist jedoch wichtig, da bei zu kleinen Bürsten die Reinigungsleistung gering ist. Am besten probieren Sie unterschiedliche Größen aus. Wenn Sie unsicher sind, können Sie sich auch von Ihrem Zahnarzt oder einem Prophylaxe-Assistenten beraten lassen.

In den meisten Fällen reicht eine Größe nicht aus. Für die optimale Reinigung aller Zahnzwischenräume werden in der Regel mindestens zwei Größen benötigt.

Nach der Auswahl der richtigen Größe bewegen Sie die Interdentalbürste im Zahnzwischenraum vorsichtig drei- bis viermal hin und her. Danach ist es sinnvoll, die Bürste mit Wasser zu reinigen oder in eine Mundspüllösung zur Desinfektion zu tauchen, zum Beispiel eine mit Chlorhexidin als Inhaltsstoff. So vermeiden Sie, dass Sie die gerade entfernten Beläge von einem Zahnzwischenraum in den nächsten schieben. Interdentalbürsten mit Zahnpasta zu verwenden, ist nicht empfehlenswert, weil die abrasiven Elemente der Zahnpasta zusammen mit dem leichten Druck des Putzens im engen Zwischenraum den Zahnschmelz abtragen können.

Interdentalbürsten nutzen: Was tun bei Zahnfleischbluten?

Wenn das Zahnfleisch bei der Nutzung der Interdentalbürste blutet, kann es sein, dass Sie den in der Interdentalbürste enthaltenen Draht in das Zahnfleisch geschoben haben. Das passiert leider zumindest in der Anfangsphase besonders bei den hinteren Backenzähnen häufiger. Mit dem Draht ins Zahnfleisch zu stechen, ist unangenehm, aber nicht schlimm. Mit ein bisschen Übung wird es nur noch selten oder gar nicht mehr vorkommen. Manchmal blutet das Zahnfleisch auch trotz korrekter Anwendung der Interdentalbürste. In diesem Fall ist das Zahnfleisch wahrscheinlich bereits entzündet und neigt deshalb dazu, schnell zu bluten. Dann sollten Sie auf keinen Fall aufgeben, sondern die Zahnzwischenräume weiterhin regelmäßig säubern. Schließlich beugen Sie mit der regelmäßigen Reinigung der Zahnzwischenräume Zahnfleischentzündungen vor. Das Zahnfleisch wird mit der Zeit robuster und blutet auch weniger schnell.