Zahnpflege in den Wechseljahren

Zahnpflege in den Wechseljahren

Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen sind bekannte Anzeichen für die Wechseljahre. Was viele Frauen nicht wissen: Die Umstellung des Hormonhaushaltes hat auch Auswirkungen auf die Zahngesundheit. Die Zahnpflege sollte entsprechend angepasst werden.

Wie die Hormone die Mundgesundheit beeinflussen

Hormonschwankungen haben immer Auswirkungen auf die Zahngesundheit. Das gilt sowohl für die Pubertät als auch für die Schwangerschaft und für die Wechseljahre. Das Zahnfleisch wird weicher und empfindlicher und kann deshalb schnell bluten. Zudem produziert der Körper während der Wechseljahre häufig weniger Speichel. Dadurch kann die Mundgesundheit negativ beeinträchtigt werden, weil der Speichel wichtige Reinigungs- und Mineralisierungsfunktionen übernimmt. Bakterien können sich leichter im Mund ausbreiten und darüber hinaus einfacher ins Zahnfleisch eindringen, da das Bindegewebe während der Wechseljahre schwächer wird. Eine mögliche Folge ist die hormonelle Zahnfleischentzündung, die sich zu einer Parodontitis entwickeln könnte.

Die geringere Speichelproduktion erhöht auch das Risiko, Karies zu bekommen, weil Speisereste regelrecht an den Zähnen festkleben und sich nur schlecht wegputzen lassen.

Darüber hinaus steigt während der Wechseljahre das Risiko für Osteoporose (Knochenschwund), welche auch den Kiefer beeinträchtigen kann. Die Zähne könnten ihren Halt im Kieferknochen verlieren, weil dieser zurückgeht.

Zahnfleischentzündungen beeinträchtigen zum einen die Mundgesundheit und können sich zum anderen auf den allgemeinen Gesundheitszustand auswirken. Bekannt ist der Zusammenhang zwischen Parodontitis und Diabetes sowie Herz-Kreislauferkrankungen.

Mit einer sorgfältigen Zahnpflege ist es jedoch möglich, Zahnproblemen der Wechseljahre vorzubeugen.

Tipps für die Zahnpflege in den Wechseljahren

Eine sorgfältige Zahnpflege ist in jedem Alter empfehlenswert. Für Frauen ab 40 muss diese jedoch zur Selbstverständlichkeit werden, um das Risiko, Zahnprobleme zu bekommen, zu senken. Hier ein paar Tipps für die Zahnpflege ab 40:

  • 2 x täglich Zähneputzen. Verwenden Sie eine weiche Zahnbürste, wenn das Zahnfleisch bereits empfindlich ist, aber Vorsicht ist geboten: Weiche Zahnbürsten haben eine geringere Reinigungsleistung. Deshalb muss mit einer weichen Zahnbürste noch sorgfältiger geputzt werden. Die Nutzung einer elektrischen Zahnbürste kann sinnvoll sein, um effizienter zu putzen.

  • 1 x täglich die Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürsten reinigen.

  • 1 x täglich eine Mundspülung zur Vorbeugung von Zahnfleischproblemen verwenden. Möglich sind auch selbst zubereitete Mundspülungen, zum Beispiel Salbeitee oder eine Salzlösung (1 TL Salz in einem Glas Wasser auflösen).

  • 2 x jährlich eine professionelle Zahnreinigung mit Kontrolltermin beim Zahnarzt. Ihr Zahnarzt kann Sie beraten, wie Sie Ihre Zahnpflege während der Wechseljahre optimieren. Probleme können frühzeitig erkannt und entsprechend behandelt werden.

Darüber hinaus ist Folgendes wichtig:

  • Viel trinken, mindestens zwei Liter täglich.

  • Zahngesunde Ernährung. Lebensmittel, die intensiv gekaut werden müssen, sind empfehlenswert, um den Speichelfluss anzuregen. Dazu gehören beispielsweise Vollkornbrot, Rohkost oder Äpfel.

  • Konsum von Nikotin und Alkohol einschränken.

  • Scharfe Gewürze, Essig und Senf meiden, um das Zahnfleisch zu schonen.

  • Zwischendurch ein zuckerfreies Bonbon lutschen oder einen Kaugummi kauen, um die Speichelproduktion anzukurbeln.

Extratipp zur Zahnpflege in den Wechseljahren: Da das Zahnfleisch in den Wechseljahren oft gereizt ist, blutet es schnell bei der Zahnpflege. Viele Frauen sind der Meinung, dass sie dann besonders vorsichtig putzen müssen, um das Zahnfleisch zu schonen und nicht zusätzlich zu verletzen. Das ist jedoch ein Irrglaube, denn die zurückhaltende Pflege des entzündeten Zahnfleischs kann gravierende Folgen haben. Nur wenn die Bakterien sorgfältig entfernt werden, kann die Entzündung irgendwann abklingen. Als Faustregel gilt: Wer drei Wochen trotz Zahnfleischbluten putzt, hat es meist geschafft. Die Entzündung klingt ab, das Zahnfleisch blutet weniger. Falls nicht, ist ein Termin beim Zahnarzt empfehlenswert.

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