Herausnehmbaren Zahnersatz gibt es in Form einer Vollprothese oder einer Teilprothese. Für beide gilt: Wie auf den natürlichen Zähnen haftet auch auf den künstlichen Zähnen Belag, der unter Umständen den Sitz der Zahnprothese beeinträchtigen oder Mundgeruch und Zahnfleischentzündungen verursachen kann. Deshalb ist es in Ihrem eigenen Interesse, die „Dritten“ sorgfältig zu pflegen. Hier einige Tipps dazu:
Ihr Putzwerkzeug: Fließendes Wasser und eine weiche Zahnbürste
Ohne eine regelmäßige Reinigung kann sich der herausnehmbare Zahnersatz zu einer Brutstätte für Bakterien entwickeln. Damit Bakterien keine Chance haben, sollten Sie Ihre Zahnprothese nach jeder Mahlzeit mit fließendem Wasser abspülen, um Essensreste zu entfernen. Zusätzlich steht einmal am Tag eine gründliche Reinigung an. Legen Sie dazu ein Handtuch ins Waschbecken und lassen Sie Wasser hineinlaufen. Das Handtuch schützt die Zahnprothese, wenn diese Ihnen bei der Reinigung aus der Hand fällt. Mit einer weichen Zahnbürste oder einer speziellen Prothesenbürste erledigen Sie im Wasser die mechanische Reinigung.
Keine Zahnpasta verwenden
Zahnpasta enthält in der Regel Schleifmittel, um Beläge von den natürlichen Zähnen zu entfernen. Da künstliche Zähne viel weicher als natürliche Zähne sind, können diese durch die Schleifmittel beschädigt werden. Es entstehen feine Risse oder Kratzer, die optisch kaum auffallen, in denen sich jedoch Bakterien sammeln und leicht vermehren können.
Statt Zahnpasta sollten Sie deshalb einen Gebissreiniger oder eine milde Handseife verwenden.
Spezialprodukte nutzen
Herausnehmbarer Zahnersatz kann sich leicht verfärben. Das gilt vor allem, wenn Sie rauchen oder gerne Kaffee oder mal ein Gläschen Rotwein trinken. Hartnäckige Verfärbungen lassen sich dann mit einem Gebissreiniger oder milder Seife vielleicht nicht so einfach lösen. In diesem Fall sollten Sie für eine materialschonende und hygienische Tiefenreinigung auf die speziellen Reinigungssysteme renommierter Hersteller zurückgreifen. Diese finden Sie in Apotheken oder in Drogerien. Zur Desinfektion können Sie den herausnehmbaren Zahnersatz zusätzlich in eine Chlorhexidin-Lösung (0,2%) einlegen.
Und noch ein Geheimtipp zur Entfernung von hartnäckigen Haftcreme-Resten: Tauchen Sie ein weiches Tuch oder ein Wattestäbchen in Pflanzenöl und reiben Sie vorsichtig über die betroffene Stelle.
Finger weg heißt es übrigens für die Reinigung mit anderen Hausmitteln, zum Beispiel mit Cola oder Backpulver. Solche Reinigungen schaden mehr als dass sie nutzen.
Zunge, Gaumen und Zahnfleisch reinigen
Tragen Sie eine Teilprothese, putzen Sie Ihre natürlichen Zähne entsprechend der gängigen Empfehlungen zweimal am Tag. Zahnzwischenräume werden mit Zahnseide oder Interdentalbürsten gereinigt.
Tragen Sie eine Vollprothese, raten Zahnärzte dazu, den Gaumen, die Zunge und das Zahnfleisch täglich mit einer weichen Zahnbürste zu reinigen, weil sich dort ebenfalls Bakterien ansammeln können. Zudem wird das Zahnfleisch angenehm massiert und durchblutet. Zum Abschluss die gesamte Mundhöhle mit Wasser einmal kurz durchspülen.
Regelmäßige Zahnarztbesuche
Selbst wenn Sie keinen Zahn mehr im Mund haben, ist es empfehlenswert, regelmäßig zu einem Zahnarzt zu gehen, um kontrollieren zu lassen, ob die Prothese noch richtig sitzt. Bei vielen Gebissträgern bildet sich mit der Zeit der Kieferknochen zurück, worunter die Passgenauigkeit der Prothese leidet. Druckstellen und Entzündungen sind die Folge. Außerdem kann ein Zahnarzt den herausnehmbaren Zahnersatz professionell reinigen, zum Beispiel Zahnstein mit geeigneten Instrumenten lösen oder Verfärbungen entfernen.
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