Die Milchzähne fallen zwar irgendwann aus, aber eine gute Pflege ist aus unterschiedlichen Gründen dennoch wichtig. Gehen Milchzähne vor ihrer Zeit verloren, fehlt ein wichtiger Platzhalter für die bleibenden Zähne. Zudem wird die korrekte Gebissentwicklung erschwert, weil sich die Nachbar-Milchzähne in die vorzeitige Lücke schieben können. Das stört die im Kiefer angelegten bleibenden Zähne beim Durchbruch.
Leider sind Milchzähne besonders anfällig für Karies, weil sie weicher sind und deshalb von Zucker oder Säure leichter angegriffen werden können. Besondere Vorsicht ist geboten, weil die Milchzähne klein sind und daher einen vergleichsweise großen Nervenanteil haben. Karies erreicht deshalb schnell den Zahnnerv, was auch Auswirkungen auf die bleibenden Zähne hat.
Es gibt also viele gute Gründe für eine sorgfältige Pflege des Milchgebisses. Und wie gelingt das am besten? Welche Zahnpasta ist empfehlenswert? Ab welchem Alter machen elektrische Zahnbürsten Sinn?
Fluorid: Ab dem ersten Zähnchen wichtig
Nehmen Sie eine fluorid-haltige Zahnpasta, weil Fluoride die Schädigung des Zahnschmelzes hemmen und gleichzeitig angegriffene Zahnoberflächen reparieren. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass Fluoride vor allem lokal durch den Kontakt mit den Zahnoberflächen wirken. In den ersten zwei Lebensjahren reicht es aus, einmal täglich eine Kinderzahnpasta mit einem Fluoridgehalt von 500 ppm zu nutzen. Nach dem zweiten Geburtstag sollte dann bereits zweimal am Tag mit einer erbsengroßen Menge Kinderzahnpasta geputzt werden.
In den ersten Jahren kümmern sich in der Regel die Eltern um die Reinigung der Zähne. Ein festes Morgen- und Abendritual hilft dem Kind zu verstehen, dass Zähneputzen zum Leben gehört. Nachdem die Eltern die Zähne gesäubert haben, darf das Kind die Kinderzahnbürste mit weichen Borsten gerne selbst in die Hand nehmen, um ein Gefühl dafür zu bekommen und ein positives Verhältnis zum Zähneputzen zu entwickeln.
Ab dem 4. Geburtstag elektrisch putzen
Je nach Entwicklungsstand übernimmt das Kind ungefähr ab dem dritten oder vierten Lebensjahr Schritt für Schritt die Reinigung der Milchzähne selbst. Dann können auch elektrische Zahnbürsten verwendet werden.
Vorteilhaft ist, dass eine elektrische Zahnbürste sich selbstständig bewegt, sodass mögliche motorische Defizite in der Handhabung gut ausgeglichen werden können.
Nahezu alle Hersteller von elektrischen Zahnbürsten bieten spezielle Modelle für Kinder an. Bunte Farben und kindliche Motive sollen dazu motivieren, die Zahnbürste gerne und regelmäßig in die Hand zu nehmen. Zum spielerischen Erlernen der richtigen Zahnputztechnik gibt es inzwischen sogar interaktive Zahnputz-Apps mit Belohnungen für erfolgreiches Putzen.
Für die Mundhygiene entscheidend ist allerdings nicht das Design oder ergänzende Angebote, sondern die Qualität des Bürstenkopfs. Zum einen sollte der Bürstenkopf klein sein, damit auch die hinteren Backenzähne bequem erreicht werden können. Zum anderen ist wichtig, dass die Borsten weich und gut abgerundet sind, damit das empfindliche Kinderzahnfleisch nicht verletzt wird.
Wie bei Erwachsenen gilt auch bei Kindern: Eine gute Mundhygiene ist auch mit herkömmlichen Handzahnbürsten möglich. Allerdings erleichtern elektrische Zahnbürsten das Putzen. Putzfehler werden eher verziehen, weil die Bürste einen Großteil der Arbeit übernimmt. Dadurch werden die Chancen wirklich sauberer Milchzähne deutlich erhöht.
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