Zahnseide kann gefährliche Chemikalien enthalten

Zahnseide kann gefährliche Chemikalien enthalten

Zahnärzte empfehlen, mindestens zweimal täglich die Zähne zu putzen und zusätzlich einmal täglich Zahnseide zu verwenden.

Die Nutzung der Zahnseide ist wichtig, da Sie mit Ihrer Zahnbürste die Zahnzwischenräume nicht erreichen. Speisereste, Plaque und Bakterien sammeln sich an und können Karies, Zahnfleischentzündungen und Parodontitis verursachen. Mit Zahnseide reinigen Sie auch Stellen im Mund, die Sie mit der Zahnbürste nicht erreichen.

Das Angebot an Zahnseide in den Drogeriemärkten ist groß. Der Hauptunterschied ist, dass es gewachste und ungewachste Zahnseide gibt. Gewachste Zahnseide ist in der Regel dünner und gleitet besser zwischen die Zähne, ungewachste soll jedoch eine bessere Reinigungsleistung haben.

Zahnärzten und Dentalhygienikern ist vor allem wichtig, dass Zahnseide genutzt wird. Die Art der Zahnseide spielt eine eher untergeordnete Rolle.

Eine Studie des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) deckte jetzt eklatante Unterschiede bezüglich der Zusammensetzung auf. Sie sollten sehr genau hinschauen, welche Zahnseide in Ihren Mund darf und welche Sie besser im Müll entsorgen, wobei die Zahnseide sogar dort Schaden anrichten könnte.

Über Zahnseide können Ewigkeitschemikalien in unseren Körper gelangen

Untersucht wurde die Verwendung von PFAS in Zahnseide. Hinter der Abkürzung PFAS verbergen sich per- und polyflorierte Alkysubstanzen, welche wegen ihrer wasser- und fettabweisenden Eigenschaften in zahlreichen Alltagsgegenständen zum Einsatz kommen. Dazu gehören unter anderem Teflonpfannen, Backbleche, wasserabweisende Kleidung, Verpackungsmaterialien Feuerlöschschaum und eben auch Zahnseide.

PFAS werden gerne auch als Ewigkeitschemikalien bezeichnet, weil sie sehr stabil sind. Anders ausgedrückt: Die Chemikalien sind langlebig, können nur über Jahrhunderte abgebaut werden, sind vielleicht sogar unzerstörbar. Das hat Auswirkungen auf die Umwelt oder unseren Körper. Die Qualität unserer Böden, der Gewässer und der Luft kann durch PFAS negativ beeinflusst werden. Für den Menschen werden PFAS als krebserregend eingestuft. Zudem stehen sie im Verdacht, das Immunsystem zu schwächen, Schulddrüsenerkrankungen zu begünstigen und das Erbgut nachhaltig zu beeinflussen. Äußerst problematisch ist die Langlebigkeit. PFAS in unserem Körper können nicht abgebaut werden. Stattdessen nimmt die Konzentration stetig zu.

Obwohl die negativen Auswirkungen für unsere Gesundheit gut dokumentiert sind, werden PFAS in großen Mengen weiterverwendet. Untersuchungen haben ergeben, dass die PFAS-Verbindung Perfluoroctansäure (PFOA) besonders schädlich für unsere Gesundheit ist. Deshalb wurde PFOA in der EU verboten. Ersatzchemikalien zu finden, stellte aber für die Produktion kein Problem dar. Dadurch könnte sich für uns Menschen beziehungsweise die Umwelt ein noch größeres Problem entwickeln, da PFAS, die statt PFOA verwendet werden, weniger oder gar nicht erforscht sind.

Welche Zahnseiden vom BUND getestet wurden

Der BUND überprüfte bei sieben Zahnseiden, ob gefährliches PFAS enthalten ist. Dazu gehörten die Zahnseide „extra gleitfähig“ der Budni-Eigenmarke, das Dontodent-Zahnband der dm-Eigenmarke, Happybrush Superclean Zahnseide gewachst, Oral-B Essential Floss gewachst, TodayDent Zahnseide gewachst, Elmex Zahnseide gewachst mit Aminfluorid, Prokudent Zahnseide gewachst. Zwei der sieben getesteten Produkte enthielten PFAS. Es waren die Budni- und die dm-Eigenmarke. Die Budni-Zahnseide enthielt sogar die giftige PFAS-Verbindung Perfluoroctansäure (PFOA), die seit 2020 in der EU verboten ist. Die Konzentration lag zwar unter dem gesetzlichen Grenzwert, war jedoch vorhanden. Laut eigenen Angaben wollen Budni und dm die Produkte umstellen.

Es gibt auch Zahnseiden aus Nylon oder pflanzenbasierten Materialien wie Maisseide, die genauso effektiv reinigen und ohne Chemikalien auskommen.

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